Reagenzgläser

Archiv 2013

Anzahl der Versuchstiere und Entwicklung im Verlauf der Zeit

Anzahl der verbrauchten Versuchstiere (nach Tierarten gegliedert) am MDC

 

Arten der Tiere am MDC

Für die Forschung mit Tieren am MDC werden überwiegend Mäuse und Ratten verwendet. Die Biologie dieser Säugetiere ist der des Menschen evolutionsbiologisch sehr ähnlich, und deshalb sind sie sehr wertvoll für die Erforschung von Krankheiten des Menschen.

Einige Forschergruppen am MDC verwenden Zebrafische oder Xenopus (eine Froschart). Diese Tiere sind dem Menschen weniger ähnlich, haben aber andere Vorteile. Zum Beispiel legen sie Eier, was es leichter macht, die Entwicklung des Embryos an ihnen zu studieren.

Etwa die Hälfte der Nager (Mäuse und Ratten) und die meisten unserer Fische sind gentechnisch verändert. Diese Tiere können uns dabei helfen, die genetischen Ursachen von Gesundheit und Krankheit zu verstehen, was die Voraussetzung für eine wirksame Behandlung ist.

*Art der Versuche (an Nagern)

Die Mehrheit aller Tierversuche am MDC ist nicht oder wenig invasiv, wie z.B. die Entnahme kleiner Gewebeproben aus dem Schwanz, um das Erbgut zu untersuchen (55%)

Um andere Gewebe oder innere Organe biochemisch und molekularbiologisch untersuchen zu können, müssen wir in vielen Fällen Tiere töten. Dies macht 18% der Versuche aus.

In weiteren 18% der Fälle finden die Versuche unter Betäubung statt, bei der das Tier in Narkose getötet wird. 9% der Versuche finden entweder ohne Betäubung (meist schmerzfreie Verhaltensversuche, z.B. der Test des Geruchssinns einer Maus) oder mit Betäubung und Wiedererwachen statt.

[Stand 2013]

Entwicklung der Versuchstierzahlen am MDC

Die Grafik zeigt die Anzahl der verbrauchten Versuchstiere im Verlauf der Zeit.

 

Anzahl der Tierversuche in Deutschland

Deutschlandweit, Stand 2012, liegt die Zahl der verbrauchten Versuchstiere bei rund drei Millionen pro Jahr (Quelle: BMELV). Zum Vergleich: Jedes Jahr werden 650 Millionen Tiere für den menschlichen Verzehr geschlachtet (Quelle: BMELV) und knapp fünf Millionen Tiere auf der Jagd erlegt (Quelle: Deutscher Jagdschutz-Verband). In ganz Berlin werden jährlich rund 300.000 Versuchstiere verbraucht. Das MDC ist mit nahezu 150.000 verbrauchten Versuchstiere eine der größten Forschungseinrichtungen in Berlin, die Tiermodelle nutzt.

Die Abbildung links zeigt die Anzahl der verbrauchten Versuchstiere im Vergleich der Bundesländer (Quelle: BMELV). Die Abbildung rechts (Quelle: DFG Förderatlas 2012) zeigt die Verteilung der DFG-Bewilligungen nach Fachgebieten (in Rottönen sind Biologie und Medizin dargestellt). Die Zahl der verbrauchten Versuchstiere korreliert klar mit der Forschungsdichte.

Im deutschlandweiten Vergleich liegt Berlin hinter Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen auf Platz 3, was die Anzahl der verbrauchten Versuchstiere betrifft. In Berlin ist die Dichte der Forschungseinrichtungen einzigartig: in keiner anderen Region gibt es so viele Institute der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft. Hinzu kommen große Universitäten und das größte Universitätsklinikum Europas. Die Zahlen aus dem aktuellen Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) weisen für die Hauptstadtregion die höchsten Mittelzuweisungen in ganz Deutschland aus; auch das spiegelt die Forschungsleistung und – dichte wider.

Diese Dichte hat den Vorteil, dass durch Absprachen und Kooperationen die Zahl der verbrauchten Versuchstiere geringer gehalten wird und dass Tiertransporte von Ort zu Ort vermieden werden.