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Zwei Humboldt-Preisträger kommen zu Gastaufenthalten an das MDC

Prof. David H. Gutmann, US-amerikanischer Neurologe, und Prof. Maike Sander, Diabetesforscherin an der University of California San Diego, USA wurden jetzt mit dem Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit Forschungsaufenthalten in Deutschland verbunden. Gastgeber ist das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). Am MDC werden Prof. Gutmann mit dem Neurobiologen Prof. Helmut Kettenmann und Prof. Sander mit dem Herzspezialisten Prof. Norbert Hübner zusammenarbeiten.
David Gutmann und Maike Sander wurden mit dem Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Foto: David Gutmann/Washington University School of Medicine in St. Louis; Maike Sander/UCSD

Prof. David H. Gutmann forscht an der Washington University School of Medicine in St. Louis, USA an den zellulären und molekularen Ursachen von vererbbaren Krebsarten des Nervensystems. Er ist ein international angesehener Experte für Neurofibromatose, einem Typ von Nerventumoren, der vor allem bei Kindern auftritt. Der Neurologe arbeitet an neuen prognostischen und therapeutischen Verfahren, die den Betroffenen zugutekommen sollen. So deckte er unter anderem die essenzielle Rolle der Tumor-Mikroumgebung für die Entwicklung von Gliomen auf und nutzte diese Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Therapien von Neurofibromatose-Tumoren.

„Prof. Gutmanns exzellente Arbeit verkörpert die erfolgreiche Translation der Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften in die personalisierte Medizin“, sagt Prof. Kettenmann, der den Neurologen für den Forschungspreis vorschlug und mit Gutmann bereits auf Basis eines Einstein BIH Visiting Fellowships zusammenarbeitet. In den kommenden Jahren werden David H. Gutmann und Helmut Kettenmann weiter an der Erforschung der Tumor-Mikroumgebung arbeiten und mit verschiedenen weiteren Arbeitsgruppen des MDC und der Charité kooperieren.

In der Forschung von Prof. Maike Sander steht die Bachspeicheldrüse im Mittelpunkt: Die Diabetes- und Stammzellspezialistin hat wegweisende Arbeiten zu den Transkriptionsmechanismen vorgelegt, die der Entwicklung und Funktion dieses Organs zugrunde liegen. Seit 2012 ist sie Direktorin des Pediatric Diabetes Research Center (PDRC) an der University of California San Diego, eines der führenden Diabetes-Forschungszentren in den USA.

Aktuell beschäftigt sich Prof. Sander in ihrer Forschung mit der Frage, wie genetische Variation zur Krankheitsentwicklung von Diabetes beiträgt. Am MDC wird sie mit der Arbeitsgruppe von Prof. Norbert Hübner zusammenarbeiten, der die genetischen Ursachen für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten erforscht. Maike Sander und Norbert Hübner wollen herausfinden, wie der Einsatz von Tiermodellen und auf humanen pluripotenten Stammzellen basierenden Modellen genutzt werden kann, um genetische Ursachen für Diabetes und andere Stoffwechsel-Krankheiten aufzudecken. Aus der Zusammenarbeit, in deren Rahmen Prof. Sander sich auch in der wissenschaftlichen Ausbildung am MDC engagieren wird, soll sich eine langfristige Kollaboration entwickeln.

Der Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ist mit 60.000 Euro dotiert. Die Stiftung zeichnet damit Forschende für ihr bisheriges Gesamtschaffen aus, deren Arbeiten also „das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in Zukunft Spitzenleistungen erwartet werden können.“


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