Vom Traum einer Berliner „Zellklinik“ und dem Wunsch, Krankheiten bereits vor ihrem Ausbruch behandeln zu können
Innovative Einzelzelltechnologien waren 2018 der „Durchbruch des Jahres“: Das Wissenschaftsmagazin Science kürte die neuen Techniken, mit denen Wissenschaftler*innen einzelne Körperzellen analysieren können, zur wichtigsten Errungenschaft. Erstmals war es möglich, Organe, Tumoren oder gar ganze Insektenlarven in einzelne Zellen zu zerlegen, ihre Genaktivität zu messen und mithilfe von Hochleistungsrechnern und künstlicher Intelligenz die Einzelzellanalysen wieder zum ganzen Organ oder Organismus zusammenzusetzen. „Das ist so, als ob wir ein Supermikroskop erfunden hätten, mit dem wir in jede Zelle in einem Gewebe hineinschauen könnten, in alle Zellen gleichzeitig, und sehen könnten, was molekular in der Zelle vor sich geht – zum Beispiel wann und warum sie krank wird“, so Nikolaus Rajewsky.
Fast jede Zelle enthält das ganze Genom, das Erbmaterial des betreffenden Menschen, verschlüsselt in vier Buchstaben, die aneinandergereiht sind und ein großes Buch mit ein paar Milliarden Buchstaben bilden. Solange die Zelle lebt, ist sie damit beschäftigt, die komplexen Baupläne zu lesen, die in diesem „Buch des Lebens“ geschrieben stehen. Das „Buch des Lebens“ zu entschlüsseln, ist Ziel der gemeinsamen Forschungsinitiative der drei Forschungseinrichtungen Berlin Institute of Health, Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin und Charité - Universitätsmedizin Berlin.
Ticket erforderlich
Venue
Platz vor dem Roten Rathaus
Zentrum der "Wissensstadt Berlin 2021"
10178 Berlin
Deutschland