Archiv 2024
Anzahl der Versuchstiere und Art der Versuche
Anzahl der Versuchstiere am Max Delbrück Center
Am Max Delbrück Center setzen Forschende Mäuse, Ratten und Zebrabärblinge (das ist ein anderer Name für Zebrafische) in Tierversuchen ein. Außerdem gibt es am Max Delbrück Center eine kleinere Kolonie von Nacktmullen, die ebenfalls der Forschung als Modelle dienen. In der Statistik sind diese unter den „anderen Nagetieren“ aufgelistet. Die Kaninchen, Meerschweinchen und Goldhamster leben am Max Delbrück Center für die Schulung von Auszubildenden in der Tierpflege. Kaninchen werden außerdem für die Herstellung von Antikörpern gehalten und am Ende des Versuches an die Labortierhilfe abgegeben.
Gentechnisch veränderte Mäuse dienen am Max Delbrück Center beispielsweise als Forschungsmodell für die Alzheimer-Krankheit oder für die Entstehung von Tumoren. An Ratten erforschen Wissenschaftler*innen vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zebrafische sind Modelle für häufige Entwicklungsstörungen des Herzens.
Einige Tiere haben besondere Fähigkeiten, die Menschen nicht haben. Forschende am Max Delbrück Center wollen von diesen Tieren lernen: Menschen erleiden nach einem Schlaganfall oft bleibende Schäden, weil Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurden. Nacktmullen hingegen macht Sauerstoffentzug viel weniger aus. Auch Zebrafische haben eine Fähigkeit, die vielen Herzpatient*innen gut gelegen käme: Sie können beschädigte Zellen im Herzen selbst reparieren.
Die wichtigsten Fragen und Antworten
Kategorien der Schweregrade von Tierversuchen
Neben der Anzahl der Versuchstiere und der Information über die eingesetzten Tierarten gehört zur jährlichen Meldung an das LAGeSo, das ist die für das Max Delbrück Center zuständige Behörde, unter anderem auch die Angabe von Schweregraden der Tierversuche. Die Kategorien der Schweregrade und wie die Versuche in diese Kategorien eingeteilt werden müssen, sind in der Richtlinie 2010/63/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. September 2010 zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere festgelegt. Die genauen Definitionen haben wir hier aufgelistet:
Welche Belastungsgrade hatten die Tierversuche am Max Delbrück Center im Jahr 2024 und wie viele Tiere wurden dabei eingesetzt?
Die meisten Tierversuche am Max Delbrück Center im Jahr 2024 belasten die Tiere nur in geringem Maße. Ein weiterer großer Teil der vom Max Delbrück Center gemeldeten Tiere wurde zu wissenschaftlichen Zwecken getötet, um zum Beispiel Zell- oder Gewebeproben zu untersuchen. Sie sind in der Statistik unter „Keine Wiederherstellung der Lebensfunktion“ sowie unter „Tötung zur Gewebe- und Organentnahme“ erfasst. In diese Kategorie fallen auch Versuche, die unter Vollnarkose durchgeführt werden und bei denen das Tier in Narkose getötet wird.
Eine sehr geringe Anzahl von Tieren wird in Versuchen eingesetzt, die mit schweren Belastungen verbunden sind. Hier sind unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aber verpflichtet, die Belastung – wenn irgend möglich – durch Schmerzmittel zu reduzieren. Außerdem müssen sie die Belastung abwägen gegen den erwarteten medizinischen und wissenschaftlichen Nutzen. Grundsätzlich gilt die 3R-Regel (reduce, refine, replace): Das heißt, die Zahl der Versuchstiere müssen Forschende so gering wie möglich halten, Schmerzen und Leid minimieren und wann immer es geht auf Ersatzmethoden zurückgreifen.