AG Bunina

Verschiedene Zellen in unserem Körper bilden unterschiedliche Gewebe und Organe, um bestimmte Funktionen zu erfüllen, obwohl jede Zelle das gleiche genetische Material in ihrer DNA trägt. Die DNA existiert nicht allein in den Zellen, sondern ist eng mit einer Klasse von Proteinen, den Histonen, verbunden. Zusammen bilden DNA und Histone die physiologische Form unseres Genoms - das Chromatin. Histone tragen spezifische Proteinmodifikationen. Ihre genaue Positionierung auf der DNA steuert die Aktivität von regulatorischen Regionen und die Expression von Genen während der Zelldifferenzierung. Das macht die epigenetische Landschaft zu einem der entscheidenden Faktoren bei der Definition von Zelltypen und ihren Entwicklungsstadien.

Unsere Gruppe untersucht, wie eine gestörte epigenetische Regulierung zur Entstehung von kardiovaskulären und neurologischen Entwicklungsstörungen führt. In einem systemischen Ansatz kombinieren wir Massen- und Einzelzell-"Omics"-Technologien und neuartige Methoden zur Datenintegration, um genregulatorische Netzwerke zu entschlüsseln und molekulare Pfade zu identifizieren, die bei menschlichen Krankheiten gestört sind. Als Modellsystem verwenden wir menschliche induzierte pluripotente Stammzellen und daraus abgeleitete differenzierte Zellen (Neuronen, Gefäßzellen, Kardiomyozyten) und 3D-Zellkulturen.