Helmholtz-Jubiläums-Ausstellung

Helmholtz-Jubiläums-Ausstellung eröffnet

Helmholtz gilt als einer der einflussreichsten Naturwissenschaftler seiner Zeit. Anlässlich seines 200. Geburtstages am 31. August würdigen der Verein proWissen Potsdam, die Universität Potsdam und die Helmholtz-Gemeinschaft ihn als „Genie von der Havel“. Das MDC beteiligt sich an der Ausstellung.

Besucherinnen und Besucher können die zweiteilige Ausstellung am roten Bauzaun neben dem Bildungsforum und in der Wissenschaftsetage in Potsdam seit dem 23. Juli 2021 anschauen. Bei der Ausstellungseröffnung beantwortete eine hochkarätig besetzte Runde Fragen zu Hermann von Helmholtz, den Erfindungen des gebürtigen Potsdamers und sein Erbe als Namensgeber der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die Teilnehmenden betrachteten die Forschung der Gegenwart und Zukunft in den Helmholtz-Zentren Berlins und Brandenburgs ebenso wie den Einfluss Helmholtz‘ auf unser Leben heute.

„Hermann von Helmholtz war ein begnadeter Erfinder, Wissenschaftler und seiner Zeit weit voraus. Denn: Er war ein Pionier der Wissenschaftskommunikation und hielt brillante Vorträge, denen alle Menschen folgen konnten. Auch dies zählt – neben seinen diversen Erfindungen – zu seinen großen Verdiensten. Hermann von Helmholtz hatte die ‘Vermehrung der Wissenschaften‘ im Blick, die dem Fortschritt der Menschheit dienen sollten“, sagte Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

Thomas Sommer, MDC-Vorstand; Otmar Dieter Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft; Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam (v.l.n.r.)

„Das Leitbild der im Land Brandenburg ansässigen Helmholtz-Zentren und -Institute ist davon bestimmt. Im Fokus steht der Nutzen für die Gesellschaft. Unsere Helmhöltzer unterstützen und beraten die Politik, um Antworten auf gesellschaftliche Fragen zu finden. Das ist eine große Herausforderung, weil davon das Wohlergehen von Millionen von Menschen abhängt“, sagte sie. „Die Potsdamer Helmholtz-Einrichtungen stehen, wie die gesamte Helmholtz-Gemeinschaft, für Bewegung und Effizienz, internationale Spitzenforschung und Attraktivität. An dieser Stelle zeigt sich wieder: Zukunft wird in Brandenburg gemacht. Überzeugen Sie sich selbst – bei den Potsdamer Ausstellungen anlässlich von Helmholtz‘ 200. Geburtstag!“

Helmholtz war seiner Zeit weit voraus

Geleitet von Helmholtz‘ Gedanken und Arbeitsweise organisiert sich die Forschungslandschaft an den Helmholtz-Zentren in der Region und deutschlandweit. „Die Arbeitsweisen von Hermann von Helmholtz waren absolut zukunftsweisend und sie sind heute, angesichts drängender Probleme wie der Corona-Pandemie oder dem Klimawandel, aktueller denn je: Bereits vor 150 Jahren wusste er, dass sich komplexe Probleme nur lösen lassen, wenn wir über die Grenzen der verschiedenen Fachrichtungen hinausgehen. Er als Universalgelehrter hat die Disziplinen zusammengeführt und gezeigt, dass an diesen interdisziplinären Schnittstellen wissenschaftlicher Fortschritt entsteht“, sagte Professor Otmar Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, zur Ausstellungseröffnung. „Hermann von Helmholtz war seiner Zeit weit voraus. Er drängte bereits damals darauf, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung konsequent in die Anwendung zu überführen – das hat sich heute die Helmholtz-Gemeinschaft zur Aufgabe gemacht.“

Ich freue mich, dass wir die Gelegenheit bekommen, die Potsdamerinnen und Potsdamer auf unsere biomedizinische Forschung neugierig zu machen.
Thomas Sommer
Thomas Sommer Wissenschaftliche Vorstand (komm.) des MDC

Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (komm.) ergänzte: „Ich freue mich, dass wir die Gelegenheit bekommen, die Potsdamerinnen und Potsdamer auf unsere biomedizinische Forschung neugierig zu machen. Hermann von Helmholtz ist für uns Forscherinnen und Forscher Vorbild und Inspiration. Mehr als eine einzelne Erfindung beeindruckt mich seine Begeisterung für die verschiedenen Wissenschaften, die er miteinander verbunden hat. Mich fasziniert, wie tief er in Materien eingedrungen ist, in die Medizin, die Physik oder auch die Philosophie.“ Auch er betonte die fächerübergreifende Arbeit: „Helmholtz war das, was wir interdisziplinär nennen – ein Universalgelehrter, dessen Erfindungen bis heute genutzt werden. Universalgelehrte kann es nicht mehr geben. Wir setzen deshalb auf den Brückenschlag zwischen Disziplinen, auf Schwarmintelligenz. Bei uns am MDC zum Beispiel arbeiten Biologen, Informatikerinnen, Physiker und Medizinerinnen, Mathematikerinnen und Chemiker eng miteinander an Projekten.“

Der Helmholtz-Gedanke einer interdisziplinären Arbeitsweise ist heute noch in seiner Geburtsstadt Potsdam gelebte Praxis. Professor Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam und stellvertretende Vorstandsvorsitzender des Vereins proWissen Potsdam, würdigt das Universalgenie: „Helmholtz ist viel mehr als nur ein herausragender Wissenschaftler und verdienter Namensstifter für zahlreiche Forschungseinrichtungen und naturwissenschaftliche Phänomene. Er verkörpert – insbesondere mit seiner damals schon interdisziplinären Arbeitsweise – wichtige Ideale und Visionen der Universität Potsdam.“

Zwei Ausstellungen zum 200. Geburtstag

Die Ausstellung „Helmholtz-PhänoMINTa“ nimmt ihre Gäste mit auf eine Sightseeingtour zu seinen Erfindungen und wirft einen Blick auf einzelne Stationen und wichtige Weggefährten des Universalgenies. Zu sehen ist dieser Teil der Ausstellung in den Fluren der Wissenschaftsetage (WIS) des Bildungsforums bis zum 2. September 2021.

Die Bauzaun-Ausstellung „Hermann von Helmholtz – das Genie von der Havel“ am roten Bauzaun neben dem Bildungsforum in Potsdam beschäftigt sich zum einen mit dem Leben von Hermann von Helmholtz, welches im 19. Jahrhundert von wissenschaftlichem, technischem und industriellem Fortschritt, aber auch von Krisen geprägt war. Der Zeitstrahl zeigt Helmholtz' Meilensteine und die seiner Weggefährten. Daneben stellen sich acht in Brandenburg und Berlin angesiedelte Helmholtz-Zentren mit ihren Forschungsschwerpunkten vor. Bis zum Jahresende zeigen die Ausstellungstafel der Institute/Zentren zusätzlich jeweils eine „Helmholtz-Challenge“ zu großen Herausforderungen der Menschheit.

 

Weiterführende Informationen