Forschungsinfrastrukturen klimagerecht gestalten
Die Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft haben den Anspruch, exzellenter Forschung geeignete Bedingungen zu bieten. Gleichzeitig stellen Sie sich der gesellschaftlichen Herausforderung, Forschungsinfrastrukturen möglichst klimagerecht zu gestalten. Damit dies gelingen kann, fördert die Helmholtz-Gemeinschaft den Aufbau des Helmholtz-Kompetenznetzwerk „Klimagerecht Bauen“ (HKB). Sie soll die hohe administrative Fachkompetenz zum Bauen bündeln und kontinuierlich weiterentwickeln, sowie einzelne Zentren konzeptionell beraten und operativ begleiten. Dabei geht es gleichermaßen um Neubau wie Sanierung, das Errichten wie auch das Betreiben und Bewirtschaften von Gebäuden und baulichen Infrastrukturen.
Ralf Streckwall und Dr. Michael Hinz haben gemeinsam mit Olaf Rabe, vormals am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Fördermittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro eingeworben und 2023 mit dem Aufbau des Kompetenznetzwerks am Max Delbrück Center begonnen. Im Oktober hat der ehemalige Leiter der Abteilung Forschungsbau der Fraunhofer-Gesellschaft, Christian Langfeld, die Teamleitung übernommen.
Der Kick-off war Ende November in Berlin. Das Netzwerk hatte die Leitungen der „Facility Management“-Abteilungen der Helmholtz-Zentren sowie zahlreiche Experten aus der Bau-Branche zu einem Workshop eingeladen. Sie diskutierten gemeinsam, wie das HKB die Helmholtz-Zentren darin unterstützen kann, klimagerechte Forschungsinfrastrukturen zu entwickeln und den Bestand klimaneutral-„ready“ zu machen. Vorab haben die Fachabteilungen in einer Umfrage mögliche Ziele und Maßnahmen bewertet. Sie wünschten sich neben effektiveren administrativen Regularien vor allem gezielte Schulungen und eine Wissensdatenbank.
Langfristig rechnet sich die Energieeffizienz
„Zentrale Themen sind unter anderem das Energiemonitoring und Benchmarking im Betrieb“, sagt Michael Hinz, der ab 2024 die stellvertretende Teamleitung im Netzwerk übernimmt. Wie kann es gelingen, Verbräuche, Kosten und Emissionen mithilfe innovativer Technik und ein verantwortungsbewusstes Verhalten zu reduzieren? „Gleichzeitig geht es darum, Potenziale für die Nutzung regenerativer Energien zu identifizieren.“
Auf großes Interesse stieß das „Intracting Model“, das Professor Jens Knissel von der Universität Kassel vorstellte: Durch Energieeffizienz erzielte Einsparungen werden direkt in die Finanzierung neuer Maßnahmen investiert. So können sich die am Anfang anfallenden Kosten langfristig amortisieren. Mehrere Zentren, darunter das Forschungszentrum Jülich, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und das Max Delbrück Center wollen dieses Modell zukünftig anwenden.
„Der Workshop war sehr konstruktiv, aktuell wertet das Netzwerk die Ergebnisse aus“, sagt Hinz. Auf dieser Basis entsteht das Arbeitsprogramm des HKB für das kommende Jahr. Dazu zählen unter anderem der Aufbau einer Homepage als Informations- und Wissensplattform, Schulungen und Informationsveranstaltungen sowie Besuche an den Zentren, um vor Ort Besonderheiten, „Best Practice“-Beispiele und Probleme zu identifizieren sowie Optionen für einen Wissenstransfer zu entwickeln.
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