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Stiftung Gisela Krebs

Neue Stiftung am MDC fördert junge internationale Wissenschaftler

Seit dem 22. Februar 2016 ist am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) die neu gegründete Stiftung Gisela Krebs (SGK) angesiedelt, die exzellente junge internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Muskelstammzellforschung fördern will. Die Stifterin Gisela Krebs ist Schwester des Nobelpreisträgers Hans A. Krebs, dessen medizinisch orientierte Forschung wegweisend für die Aufklärung des Zellstoffwechsels war.

Wissenschaft und Medizin haben eine lange Tradition in der Familie Krebs. Hans Adolf Krebs, der mit seiner Entdeckung des Citrat-Zyklus die Zellatmung erklären konnte und dafür 1953 den Nobelpreis erhielt, stammte aus einer Arztfamilie. Sein Sohn, Lord John Richard Krebs, ist Zoologe und Verhaltensforscher an der University of Oxford. Die Enkelin Sally Lowell forscht an der University of Edinburgh als Arbeitsgruppenleiterin über die Differenzierung von embryonalen Stammzellen.

Gisela Krebs, Schwester von Hans A. Krebs, rief jetzt eine Stiftung ins Leben, mit der sie den internationalen wissenschaftlichen Nachwuchs zum Thema „Muskelstammzellen“ am Experimental and Clinical Research Center (ECRC, eine gemeinsame Einrichtung von MDC und Charité) fördern will. Für die 600.000 EUR Stammkapital der Verbrauchsstiftung verkaufte die Stifterin einen Teil des Familienerbes. Es ist die erste private Stiftung des MDC, „eine Verantwortlichkeit, die wir sehr ernst nehmen“, wie Heike Wolke, administrativer Vorstand des Forschungszentrums, betont.

Als Erste kommt die Postdoktorandin Helena Escobar Fernandez in Genuss der neuen Förderung. Sie promovierte mit Auszeichnung im MyoGrad-Programm – einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Graduiertenkolleg zwischen Paris und Berlin (GK1631).

Escobar forscht an einer stammzellbasierten Gentherapie der erblichen und unheilbaren Muskelkrankheit Dysferlinopathie, die in Betroffenen zu Muskelschwund, vor allem am Schulter- und Hüftgürtel, führen kann. Im Mausmodell konnte die Wissenschaftlerin erkrankte Muskelzellen in der Zellkultur wiederherstellen und anschließend erfolgreich transplantieren. Die Erkenntnisse aus dieser Forschungsarbeit sollen den Weg für zukünftige Therapien mit Muskelstammzellen ebnen.

Escobars Arbeit ist ein Beispiel für die translationale Forschung, die medizinische Praxis mit Grundlagenforschung verbindet und die das MDC zusammen mit der Charité betreibt. Diese Vorstellung von Wissenschaft, die den gesellschaftlichen Nutzen stets im Auge behält, teilt die Stifter-Familie.

Mit der Gründung der SGK nimmt die Stifterin die Gelegenheit wahr, das wissenschaftliche Vermächtnis der Familie zu erhalten und „Ererbtes sinnvoll weiterzugeben“, wie Gisela Krebs es selbst beschreibt.

Prof. Dr. Simone Spuler

 

Kontakt

simone.spuler@mdc-berlin.de
simone.spuler@charite.de

 

Experimental and Clinical Research Center
Lindenberger Weg 80
13125 Berlin