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W3-Professuren für MDC- und Charité-Forscher

In zwei gemeinsamen Berufungsverfahren haben das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und die Charité – Universitätsmedizin Berlin zwei Wissenschaftler auf W3-Professuren an die Charité berufen. Dabei geht es zum einen um den Biologen Matthias Selbach (MDC), dessen Forschungsschwerpunkt die Signalübermittlung von Zellen ist, die er mit Hilfe der Massenspektrometrie quantitativ erforscht. Zum anderen um die Genetikerin und Kinderärztin Young-Ae Lee (Charité), die die erblichen Ursachen von Allergien und Entzündungskrankheiten im Kindesalter erforscht.

Die unbefristete W3-Professur für Proteomforschung von Prof. Selbach ist am MDC angesiedelt und wird vom MDC finanziert. Prof. Lee`s Ausstattung der ebenfalls unbefristeten W3-Professur für Molekulare Pädiatrische Allergologie an der Charité wird fünf Jahre aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft, zu der auch das MDC gehört, unterstützt.

Proteine und Massenspektrometrie

Prof. Dr. Matthias Selbach ist Ombudsmann am MDC. 

Proteine sind die Funktionsträger der meisten biologischen Prozesse. Die Gruppe von Prof. Selbach versucht, Proteine in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Dazu verwendet er quantitative Massenspektrometrie – eine Methode für die Proteinanalyse im Hochdurchsatz. Unter anderem entwickelte er mit seinen Mitarbeitern am MDC eine neue Methode, mit der die Produktion von tausenden Proteinen gleichzeitig gemessen werden kann. Zusammen mit Kollegen am MDC gelang es ihm außerdem erstmals, die wesentlichen Schritte der zellulären Genexpression global zu vermessen.

Matthias Selbach, geboren 1971 in Düsseldorf, studierte in Münster Biologie, machte seine Doktorarbeit im Max-Planck-Institut (MPI) für Infektionsbiologie in Berlin und promovierte an der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin. Anschließend arbeitete er im „Center for Experimental Bioinformatics“ der Universität von Süddänemark in Odense sowie am MPI für Biochemie in Martinsried. Seit 2007 leitet er im MDC in Berlin-Buch die Arbeitsgruppe „Zelluläre Signalwege und Massenspektrometrie“. 2010 hatte er eine W2-Professur an der Charité erhalten. Für seine Leistungen wurde er 2010 mit dem renommierten EMBO Young Investigator Award und dem Analytica Forschungspreis 2010 ausgezeichnet.

Allergien und Entzündungskrankheiten

Prof. Young-Ae Lee (Photo/ Copyright: Steffen Jänicke)

Prof. Dr. med. Young-Ae Lee ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Allergologin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind molekulare Mechanismen chronisch-entzündlicher und allergischer Erkrankungen. Ihre Arbeitsgruppe verwendet systematische, genomweite Ansätze, um erbliche Ursachen chronisch-entzündlicher Erkrankungen zu charakterisieren. Mithilfe der Forschungsergebnisse sollen neue Krankheitsmechanismen identifiziert werden, die zur Entwicklung innovativer diagnostischer und prädiktiver Untersuchungsmethoden sowie als mögliche Angriffspunkte neuer Therapien dienen können.

Young-Ae Lee studierte Medizin in Heidelberg, Berlin und in den USA. Nach einem Forschungsaufenthalt im Labor für Molekulare Genetik und Genetische Epidemiologie am Children’s Hospital der Harvard Medical School, schloss sie ihre klinische Ausbildung an der Kinderklinik der Charité ab, wo sie 2008 auf eine W2-Professur berufen wurde. Sie leitet die Hochschulambulanz für Pädiatrische Allergologie am Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von MDC und Charité auf dem Campus Berlin-Buch. Für ihre Arbeiten erhielt sie 2008 den Forschungspreis des Deutschen Hautforschungszentrums und 2001 den Science Award für klinische Forschung der SmithKline Beecham Foundation.

 

Kontakt:
Barbara Bachtler
Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
in der Helmholtz-Gemeinschaft
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