Für uns eine Kleinigkeit, für andere eine große Freude
Dass Kinder ihre teils sehr konkreten Weihnachtswünsche auf selbstgestaltete Wunschkarten schreiben und einzelne Freiwillige oder Labore bzw. Abteilungen sie erfüllen, hat am Max Delbrück Center bereits Tradition. 166 waren es 2023. „Aber wir können mehr!“, sagt Victoria Malchin. Sie arbeitet als Grundstücks- und Gebäudemanagerin am MDC-BIMSB und organisiert seit drei Jahren zusammen mit Feraye Kocaoglu, einer administrativen Assistentin dreier Forschungsgruppen, die Wunschkartenaktion in Mitte.
Die Wunschkartenaktion gibt es seit acht Jahren auf dem Campus Buch, federführend organisiert von Dr. Inan Edes, Wissenschaftler im Projekt „Captain T Cell“, und Ursula Düren, Doktorandin in der AG Sommer. Sie geben die Wünsche der Kinder, die im Elisabethstift betreut werden, weiter: So brauchte zum Beispiel eine Kindergruppe einen Minikühlschrank, eine andere Gruppe freute sich über Gutscheine für einen Ausflug in eine Trampolinhalle. 93 Kinder notierten außerdem ihre individuellen Herzenswünsche. Wenn sie erfüllt werden, ist die Freude groß: Ein siebenjähriges Kind hüpfte durch das ganze Zimmer.
Victoria Malchin und Feraye Kocaoglu brachten diese Form der Nachbarschaftshilfe vor drei Jahren nach Mitte. Sie möchten Menschen helfen, denen es zu dieser Jahreszeit nicht so gut geht: „Wir haben sehr viele Privilegien“, sagt Victoria Malchin. Die beiden Frauen entschieden sich, zusätzlich den Humanistischen Verband zu unterstützen, der Kinder in unterschiedlichen Bezirken Berlins begleitet. 50 Geschenke gingen dorthin – und waren der Höhepunkt der Weihnachtsfeier. Schon Tage vorher fragten die Kinder, ob ihr Geschenk wirklich dabei sein wird.
Und das waren sie. Lars Kaßler aus der Logistik brachte die liebevoll verpackten Geschenke zur jeweiligen Organisation. Falls doch einmal Wunschkarten übrigbleiben, springt das Elisabethstift mit dem eigenen Budget ein. Beim Humanistischen Verband gibt es das leider nicht. Und so engagieren sich Victoria Malchin und Feraye Kocaoglu zusätzlich privat, um sicherzustellen, dass kein Kind mit leeren Händen ausgeht.
Sechs Kartons mit Spielzeug
Beatrice Heuser gehörte 2023 zum ersten Mal zu den Organisator*innen der Spendenaktion für die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete am Lindenberger Weg in Buch. Sie arbeitet als technische Assistentin in der AG Izvák. Gemeinsam mit Nadine Scharek und Anette Böddrich aus der AG Wanker sowie Victoria Malchin in Mitte sammelte sie Spielzeuge, Bälle, Puppen und noch viel mehr. Über Spielsachen, die zu Hause sonst mitunter überflüssig herumliegen, freuten sich etwa 150 Kinder aus der Unterkunft für Geflüchtete, „die sonst nicht so viel haben, wie wir“, sagt Heuser. Damit für jedes Kind etwas Passendes zu finden war, beschrifteten sie die eingepackten Geschenke mit dem Inhalt und einer Altersangabe. Insgesamt sechs Kartons voller Spielsachen haben Mitarbeiter*innen des Max Delbrück Center gespendet. Gemeinsam mit Lars Kaßler brachte Heuser die Geschenke zur Unterkunft. „Allen, die gespendet haben, an dieser Stelle ein großes Dankeschön“, sagt sie.
Die Ehrenamtskoordinatorin für die Gemeinschaftsunterkunft im Lindenberger Weg, die die Geschenke an die Kinder übergeben hatte, meldete sich später per E-Mail: Sie möchte sich im Namen der Bewohner*innen bei allen Helfer*innen des Max Delbrück Center bedanken. „Besonders die ganz Kleinen waren begeistert von dem neuen Spielzeug“, schrieb sie. Ein solches Engagement helfe dabei, dass sich Familien willkommen fühlen.
1426 Euro für den Kältebus
Schnell den Bus erwischen oder doch noch einen Punsch oder Glühwein mit den Kolleginnen und Kollegen trinken? Im Dezember öffnet am späten Nachmittag der Glühweinstand an der Haltestelle auf dem Campus Buch, betrieben von Freiwilligen, die die Einnahmen für den guten Zweck spenden.
Insgesamt 1426 Euro gingen an den Kältebus der Berliner Stadtmission. „Uns war wichtig, eine lokale Initiative zu unterstützen. Aufgrund der zu dem Zeitpunkt so niedrigen Temperaturen fiel die Entscheidung auf den Kältebus“, sagt Guido Krähenbühl, Doktorand in der AG Gerhardt. Er organisierte die Aktion gemeinsam mit den Doktorand*innen Munira Makhlouf aus der AG Rehm und José Nimo aus der AG Coscia in diesem Jahr. Unterstützt haben sie Ingo Kahl, Leiter des Personalrates, und Jeannine Engel, Sekretärin in drei Arbeitsgruppen.
Trotz der Arbeit habe es viel Spaß gemacht, sagt Krähenbühl. „Es geht auch um den Zusammenhalt untereinander. Dabei noch etwas für den guten Zweck zu tun, ist super.“ Am meisten gefreut hat ihn, dass sich für jede Schicht Freiwillige gefunden haben. „Das hat mehr Leben auf den Campus gebracht." Insgesamt verkauften die Freiwilligen so viel Glühwein, dass sogar noch etwas nachgekauft werden musste: Am Ende waren es 689 Becher Glühwein und 135 Becher Kinderpunsch. Was ihm besonders wichtig ist, ist ein „ein großes Danke an Ingo und Jeannine!“
Text: Merit Seeliger