Ein Taufliegen-Embryo verändert sich in nur etwa zwölf Stunden drastisch

Schöne Wissenschaft

Die Gewinner des Best Scientific Image Contest 2018 werden bei der Eröffnung der Mikroskopie-Ausstellung „Unsichtbar - Sichtbar - Durchschaut” am 25. Juli ausgezeichnet. Hier sehen Sie die besten Bilder.

Mini-Organe sind nicht nur nützlich für die Krebsforschung, sondern haben auch eine ästhetische Seite. Das zumindest zeigt eines der Best Scientific Images 2018. In diesem Jahr haben MDC-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 22 besonders eindrucksvolle Bilder aus dem Laboralltag zum Wettbewerb eingereicht. Bei einer Ausstellung zur Langen Nacht der Wissenschaften konnten die Besucherinnen und Besucher ihre persönlichen Favoriten und somit die Gewinner wählen.  

An dem Wettbewerb, der von Professor Helmut Kettenmann und seinem Team initiiert wurde, nehmen jedes Jahr dutzende Forscherinnen und Forscher teil. Die Bilder stellen wissenschaftliche Materie in einen künstlerischen Kontext und geben somit einen ungewöhnlichen Einblick in die Arbeit des MDC. Die Gewinner bekommen eine Nikon-Coolpix-Kamera, gesponsert vom MDC-Freundeskreis und Nikon.

Hannah Thurow

1. Platz

Ein Taufliegen-Embryo verändert sich in nur etwa zwölf Stunden drastisch:

Undifferenzierte Zellen (2 Uhr) nehmen unterschiedliche Identitäten an (4 Uhr), wandern in individuelle Positionen (6-10 Uhr) und bringen differenzierte Zelltypen hervor (12 Uhr), darunter Nervenzellen und Muskelzellen. Die Embryonen sind mit dem Kopf nach links orientiert. 2 Uhr: Zellkerne (blau); 4-10 Uhr: Schlüsselgene für neuronale Identität (RNA-in-situ-Hybridisierung, rot, vnd; grün, ind; blau, Dr). 12 Uhr: differenzierte Zelltypen (Antikörper-Färbung; rot, Zellkörper von Neuronen; grün, Axone von Projektionsneuronen; blau, Muskelzellen).

2. Platz

Ein Glücksschweinchen in der Kulturschale oder Hoffnung für die Darmkrebstherapie?

Das Bild zeigt einen Mini-Darm (Organoid) aus Mäusezellen, in dem die Stammzellen grün gefärbt sind. Wenn in diesen Stammzellen der Wnt-Signalweg – wie bei Darmkrebspatienten – aktiviert ist, vermehren sich die Stammzellen massiv. Indem wir dann bestimmte Gene ausschalten, gewinnen wir ein molekulares Verständnis davon, wie Darmkrebs entsteht und finden potenzielle Angriffspunkte für die Therapie. Aufgenommen wurde das Bild mit dem konfokalen Laser-Scanning-Mikroskop der ALM Technologieplattform des MDC. Die Zellränder sind rot, die Zellkerne blau dargestellt.

3. Platz

Das Bild zeigt ein Maus-Embryo am Tag 15 seiner Entwicklung.

Organe wie Herz, Leber und Gehirn sind schon in großen Teilen ausgebildet. Die Nabelschnur zeigt deutlich sichtbar die Verbindung des Embryos zur Mutter (großes Blutgefäß im unteren, mittleren Bereich mit starker roter Färbung). Die grüne Farbe markiert das Strukturprotein Aktin, rot ist das Membranprotein EHD2 und blau sind die Zellkerne gekennzeichnet. 

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