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Internationale Krebskonferenz für Studierende

Am 12. Juni startet die „International Ph.D. Student Cancer Conference“ am Max Delbrück Center in Berlin-Buch. Doktorand*innen mit Schwerpunkt Krebs können während des Treffens in informeller Atmosphäre neue Kontakte knüpfen und Ideen austauschen.

Erstmals ist in diesem Jahr das Max Delbrück Center in Berlin-Buch Gastgeber der International Ph.D. Student Cancer Conference. Es ist die 17. Ausgabe der Jahrestagung, die eine Gruppe führender Krebsforschungszentren ins Leben gerufen hat.

Während des Treffens im britischen Cambridge im Jahr 2023 baten die Organisator*innen Guido Krähenbühl, einen Doktoranden in der Arbeitsgruppe „Integrative Vaskuläre Biologie“ von Professor Holger Gerhardt, die diesjährige Tagung zu organisieren. Krähenbühl untersucht die Vaskularisierung von Gliomen, bestimmten Hirntumoren. Wir haben ihn gefragt, warum er sich auf eine so anspruchsvolle Aufgabe eingelassen hat und wie Doktorand*innen von der Teilnahme an der Tagung profitieren können.

Warum haben Sie sich bereit erklärt, das diesjährige Treffen zu organisieren?

Hier sind wir alle auf Augenhöhe, man kann jeden und jede ansprechen. Die Hemmschwelle ist einfach niedriger, wenn man nicht befürchtet, wegen einer Frage für dumm gehalten zu werden.
Guido Krähenbühl
Guido Krähenbühl Organisator der Tagung

Ich bin einer der „Ph.D. representatives“, engagiere mich also ohnehin dafür, eine Community unter den Studierenden zu schaffen. Ich mochte die Idee, das auf eine neue Stufe zu bringen, auf eine internationale und institutionenübergreifende Ebene. Außerdem bin ich ein sehr sozialer Mensch, ich unterhalte mich gern mit anderen, Netzwerken macht mir Spaß. Wir sind ein Team von elf Studierenden. Für die teilnehmenden Institutionen ist es sehr wichtig, dass die Konferenz von den Doktorand*innen getragen wird. Allein würde ich das aber gar nicht schaffen, so eine Konferenz am Max Delbrück Center zu organisieren. Es ist großartig, dass andere sich ebenfalls freiwillig gemeldet haben und helfen.

Was lernt man, wenn man sich für das Organisationskomitee meldet?

Wir sammeln Erfahrungen, wie man Menschen organisiert. Wir lernen, wie man Menschen aus den verschiedenen Instituten dazu bringt, sich zu vernetzen und Verantwortung zu übernehmen. Für viele ist es eine willkommene Abwechslung, auch mal etwas zu tun, das nichts mit ihrem Forschungsprojekt zu tun hat. Außerdem zahlen die teilnehmenden Einrichtungen zwar die Teilnahme der Doktoranden, aber das deckt nicht alle Kosten. Wir mussten also auch einen Sponsor aus der Industrie finden. Auch das ist eine wertvolle Übung.

Welche Ziele hat die Tagung?

Soweit ich weiß, hat alles damit angefangen, dass die verschiedenen Forschungszentren sich präsentieren wollten – als Orte, an denen man gut einen Postdoc machen kann. So nach dem Motto: „Hey, das sind alles super-coole Institutionen. Schaut es Euch einfach mal an.“

Fragen stellen und lernen

Geht es bei der Konferenz um ganz bestimmte Themen?

Nein. Wir sind für alles offen – von der Grundlagenforschung bis zur Epidemiologie. Die Teilnehmenden sollen die Möglichkeit haben, ihren Horizont zu erweitern. Vielleicht wollen sie ja nach der Dissertation eine ganz andere Richtung einschlagen als bisher.

Was können die Teilnehmenden vom Max Delbrück Center erwarten?

Für mich ist es supernett, andere Doktorandinnen kennen zu lernen, die hier am Max Delbrück Center zu Krebs forschen. Das ist fast wie ein gemeinsamer Retreat. Wenn ich künftig eine Frage zu einem ganz bestimmten Thema habe, weiß ich, an wen ich mich wenden kann. Ich freue mich darauf, während der Konferenz noch viele andere zu treffen – auch von den anderen Institutionen.

Was bringt die Konferenz den Teilnehmern sonst noch?

Das Spektrum der Themen ist so breit, dass man gut neue Ideen sammeln kann. Außerdem trifft man Menschen, die mit ganz anderen Technologien arbeiten und kann ihnen Fragen stellen. Das ist wichtig für Doktorand*innen, den so können wir abschätzen, wie wir diese Technologien für unsere eigene Forschung einsetzen können. Es gibt uns wirklich die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu lernen – vielleicht noch mehr als bei den regulären Konferenzen, wenn erfahrene Wissenschaftler*innen dabei sind. Hier sind wir alle auf Augenhöhe, man kann jeden und jede ansprechen. Die Hemmschwelle ist einfach niedriger, wenn man nicht befürchtet, wegen einer Frage für dumm gehalten zu werden.

 

Weiterführende Informationen

Die „International Ph.D. Student Cancer Conference“ findet vom 12. bis zum 14. Juni 2024 am Max Delbrück Center auf dem Campus Berlin-Buch statt. In diesem Jahr sind 140 Teilnehmende von 14 verschiedenen Krebsforschungszentren vertreten. Mehr Informationen zum Programm: https://ipscconference.org