Jetzt bewerben: Ausbildungsberufe in der Forschung
Abitur – und dann? Merit Seeliger war sich unsicher und beschloss, erst einmal eine Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement zu machen. Im Oktober 2023 startete sie als Auszubildende am Max Delbrück Center im Online-Team der Kommunikationsabteilung. Merit hilft unter anderem dabei, den Internet-Auftritt aktuell zu halten und zu gestalten.
Am Max Delbrück Center gefalle ihr das „Rundum-Paket“: etwa der entspannte Campus. Einmal pro Woche besucht Merit einen Englischkurs speziell für Auszubildende. „Darüber bin ich froh, denn das dort vermittelte Englisch ist schon gehobener als an der Berufsschule“, sagt sie.
Im Anschluss an ihre Zeit im Kommunikationsteam wird Merit in weiteren Abteilungen des Hauses eingesetzt, unter anderem im Einkauf und im Sekretariat einer Forschungsgruppe. Nach Ausbildungsabschluss will sie entscheiden, ob sie studieren möchte, eventuell berufsbegleitend. Bisher, sagt Merit, habe sie „schon viel fürs Leben gelernt: Besonders spannend finde ich zu sehen, wie richtige Teamarbeit funktioniert und wie man zusammen etwas erreicht.“
„Ich arbeite gern praktisch“
In den Beruf als Tierpflegerin hat sich Nilla Tedaldi verliebt, als sie nach der Schule für eine Weile in einem Tierheim arbeitete. Weil die junge Schweizerin gern ins Ausland gehen wollte, sah sie sich nach einer passenden Ausbildung in Berlin um und stieß auf eine Ausschreibung des Max Delbrück Center.
„Den Beruf als Tierpflegerin in der Forschung fand ich besonders interessant, weil das ein Bereich ist, in den man nicht so reinsehen kann“, sagt Nilla. Seit August 2023 pflegt sie im Tierhaus auf dem Campus Buch vor allem die Mäuse. Sie hält die Laborräume und Arbeitsgeräte sowie die Gehege der Tiere sauber, füttert und tränkt die Nager und schaut nach ihrer Gesundheit. Außerdem kümmert Nilla sich um die Dokumentation, führt also Buch über Geburts- und Sterbedaten und alles weitere, was mit den Tieren geschieht. Die Tierpflegerin hält außerdem die Forschenden auf dem Laufenden. Später noch studieren möchte sie lieber nicht: „Ich arbeite gern praktisch. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, in diesem wichtigen und spannenden Beruf zu bleiben“, sagt Nilla.
„An neuen Entdeckungen beteiligt zu sein, finde ich reizvoll“
An der Hochschule, das merkte Tobias Lehmann schnell, war ihm alles zu theoretisch. Also brach er sein Biotechnologie-Studium nach einem Semester ab und bewarb sich 2021 am Max Delbrück Center für eine Ausbildung als Biolaborant. „Mir gefiel die Vorstellung, tief in mehrere Fachgebiete einzusteigen. Außerdem fand ich es reizvoll, direkt in der Forschung arbeiten und an neuen Entdeckungen beteiligt zu sein“, sagt Tobias.
Seine Ausbildung startete er in der Gruppe von Dr. Mina Gouti, lernte dort etwa, wie man Gewebe schneidet oder Proteine bestimmt. „Ich liebe es, in der Zellkultur zu arbeiten. Es gibt viele verschiedene Arten von Zelltypen oder Zellverbünden, aus denen man versucht, Organoide zu züchten. Die werden alle zwei Tage gefüttert, ein bisschen wie ein Haustier“, berichtet Tobias. Zugleich müsse man „superpenibel“ arbeiten und darauf achten, dass alles steril ist – eine Herausforderung der Art, wie Tobias sie schätzt. Sein Lieblingsexperiment: Organoide mit Antikörpern einfärben. „Bei der Auswertung kann man wunderschöne Bilder aufnehmen“, sagt der Auszubildende. Er engagiert sich seit November 2023 auch als Jugend- und Auszubildenden-Vertreter am Max Delbrück Center: „Ich mag es sehr, mich mit anderen Auszubildenden auszutauschen, sie bei Fragen zu unterstützen oder ein Sprachrohr für sie zu sein.“
„Wir Azubis haben uns gegenseitig sehr gepusht“
Anabel Golz hat ihre Ausbildung als Biolaborantin bereits abgeschlossen. Wie faszinierend der Blick durchs Mikroskop ist, lernte sie als Kind von ihrer Großmutter. Sie war medizinisch-technische Assistentin in einer Klinik und nahm die Enkelin einige Male mit an den Arbeitsplatz. Diese Kindheitserinnerung erleichterte die Berufswahl nach dem Abitur: 2020 begann Anabel eine Ausbildung als Biologielaborantin am Max Delbrück Center.
Bei der Arbeit in zwei Forschungsgruppen lernte sie unter anderem, das Gewebe von Tumoren und deren Zusammenspiel mit T-Zellen zu analysieren. Ergänzend konnte sie im Lehrlabor Experimente durchführen, bei denen typische Labortätigkeiten wie Zellkulturversuche oder die Zucht von Bakterien vermittelt werden.
„An der Ausbildung gefielen mir besonders die Abwechslung und unser tolles Azubi-Team. Wir haben uns gegenseitig sehr unterstützt und gepusht“, berichtet sie. Das hat sich gelohnt: Die Industrie- und Handelskammer hat Anabel als beste Auszubildende zur Biologielaborant*in 2023 in Berlin ausgezeichnet. Im Anschlussjahr arbeitet sie nun in der Gruppe von Professorin Young-Ae Lee zur Genetik von Allergien am Max Delbrück Center.
Text: Wiebke Peters
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