Mord im Bio-Unterricht

Mord im Bio-Unterricht

Mehrmals im Jahr öffnet das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) seine Pforten für Lehrkräfte, etwa zu den Fortbildungen „Labor trifft Lehrer“. Im November 2018 haben sich MINT-Lehrkräfte im MDC getroffen, um beim Festival „Science on Stage“ neue Ideen für den Unterricht auszutauschen.

War es Mord – oder doch ein Unfall? Mit dieser Frage dürfen sich Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule Gütersloh im Biologie-Unterricht befassen. Zwei Lehrerinnen haben den Kurs „Die Sprache der Toten – Grundlagen der forensischen Begutachtungsmedizin“ entwickelt. Das Projekt war eines von mehr als 40 Konzepten für den naturwissenschaftlichen-Unterricht, die etwa 100 Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Deutschland vom 16. bis 18. November 2018 beim „Science on Stage“-Festival im Max-Delbrück-Centrum vorgestellt haben. Sie alle haben ein Ziel: Sie wollen die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler von der Grundschule bis zur Oberstufe für natur- und technikwissenschaftliche Themen wecken. Im Foyer des Communications Centers MDC.C präsentierten sie ihre Konzepte und tauschten sich aus. Außerdem wurden während der drei Tage zahlreiche Workshops angeboten, zu denen am zweiten Tag der Veranstaltung auch interessierte externe Lehrkräfte eingeladen waren. 

MDC Vize-Vorstand Thomas Sommer eröffnete die Veranstaltung.

Schwerpunkte der vorgestellten Konzepte waren unter anderem Digitale Bildung und Nachhaltigkeit, zum Beispiel im Projekt „Wärmedämmung für den Klimaschutz? Von der Winterjacke zur Gebäudedämmung“. „Wir haben praktisch und theoretisch ermittelt, wie etwa Wärmeleitung und Konvektion funktionieren, und mit den Schülerinnen und Schülern unter Einbeziehung ökonomischer und ökologischer Argumente auch diskutiert, wie sinnvoll Gebäudedämmung ist“, berichtete Soraya Cornelius vom Otto-Hahn-Gymnasium in Nagold bei der Kurzpräsentation ihres Projekts.  

MDC-Fortbildung „Labor trifft Lehrer“: Erstmals Kurse zu Maschinellem Lernen 

Vorgestellt hat sich auch das in Deutschland einzigartige Fortbildungsangebot „Labor trifft Lehrer“ (LTL) am MDC. Seit 2012 werden im Winterhalbjahr jeweils fünf bis sechs eintägige Kurse angeboten, die den Teilnehmenden Einsichten in aktuelle Forschungsthemen vermitteln – und zwar so, dass sie diese Themen in ihren Unterricht integrieren können. In diesem Jahr gehört dazu erstmals der Kurs „Maschinelles Lernen und KI – Welche aktuellen Möglichkeiten gibt es?“. „Die Idee dazu hatte ein Lehrer, der auf das MDC zukam und die Fortbildung mitorganisiert hat“, sagt Dr. Luiza Bengtsson, die das LTL-Programm organisiert. Im Kurs erklären die MDC-Forscher Professor Uwe Ohler und Philipp Boss, was sich durch die neuen Technologien in Zukunft ändern wird, und geben Einblicke in deren Mathematik und Informatik. 

Der Kurs findet am 12. Dezember 2018 statt, noch kann man sich anmelden. Dass die Kurse einen exzellenten Ruf haben, bestätigt auch Sylvana Bauernöppel. Die Lehrerin am Berliner Immanuel-Kant-Gymnasium hat selbst einen Kurs im Gläsernen Labor besucht: „Uns liegt sehr daran, dass jedes Jahr eine Person aus dem Fachbereich Biologie an einem LTL-Kurs teilnehmen kann“, sagt sie. LTL bietet immer wieder neue Kursthemen an, die in Kooperation mit verschiedenen Forschungsgruppen des MDC an. Die Fortbildungen, an denen Brandenburger und Berliner Lehrkräfte teilnehmen können, sind von der Berliner Senatsverwaltung als Lehrerfortbildung anerkannt. 

Weiterführende Informationen 

Das gesamte Programm ist abrufbar unter www.mdc-berlin.de/ltl