Nur beste Noten: Die Summer School zur Computer-Genomik

„Hervorragende Einrichtung… extrem gut organisiert… exzellente Mitarbeiter, die sehr gute Arbeit leisten… Hochinteressant, und zwar gerade auch für einen Nasslabor-Biologen“ – von den Teilnehmern kamen nur Superlative zur Beschreibung der 3. internationalen Summer School des MDC/BIMSB am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) vom 18. bis 24. Oktober.

Diesmal war das Thema der alljährlichen Summer School „Computer-Genomik“. Die aus 65 Bewerbungen ausgewählten 20 Teilnehmer erwarben an sieben intensiven Tagen praktische Kenntnisse zum Programmieren in R, Statistik, NGS-Anwendungen und Analyse von ChIP-seq/RNA-seq Daten und arbeiteten dazu noch mit vielfältigen genomischen Datensätzen.

„Es war wirklich inspirierend, ich bin froh, dass ich mich für diesen Kurs entschieden habe“, meint Olga Safronova, die aus dem fernen Japan angereist ist. Olga ist selbst keine Bioinformatikerin, arbeitet aber mit ihnen zusammen und hat auch mit bioinformatischen Daten zu tun. Der Kurs hat ihre Kenntnisse dazu erweitert, wie diese Daten generiert werden, und außerdem Anstöße für ihre eigene Forschungsarbeit gegeben. „Ich nehme reichlich Hausaufgaben mit“, sagt sie abschließend.

Auch Patrick Lang von der University of North Carolina war begeistert. Ehe er sich für das MDC entschied, hatte er intensiv Marktforschung betrieben – aber keiner der Konkurrenzkurse zur Computer-Genomik konnte mit der Einrichtung, Themenauswahl, dem Preis und ja, auch der tollen Location der Summer School des MDC/BIMSB mithalten. Hat der Kurs seine Erwartungen erfüllt? „Ja, absolut! Ich habe viel gelernt und interessante Leute kennen gelernt, hervorragende Wissenschaftler. Dieser Kurs ist für mich nicht nur unter dem Aspekt der Wissenserweiterung, sondern auch als Ausgangspunkt für zukünftige Zusammenarbeit wichtig.“

Patrick Lang von der University of North Carolina (2.v.re.) in der Pause mit anderen Teilnehmer_innen des Workshops. Foto: Grietje Krabbe/MDC

Aufgrund einer bereits bestehenden Zusammenarbeit, und zwar mit Nikolaus Rajewsky, kam Nicolaus Socci als einer der Dozenten nach Berlin. „Ich unterrichte zum ersten Mal auf diesem Niveau, und dank der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und einer hervorragenden Organisation fällt es mir erstaunlich leicht“, berichtet er. „Und ich selbst lerne auch noch viel dazu.“

Organisiert hat die Summer School Dr. Altuna Akalin, Gruppenleiter am Berlin Institute of Medical Systems Biology (BIMSB), einem Institut des MDC, und Leiter der Technologieplattform Bioinformatik. Finanziell wurde sie von der Stiftung Charité unterstützt, auf Antrag von Bernd Dörken, Andreas Herrmann, Alexander Bockmayr, Christine Sers, Christof Schütte und Nikolaus Rajewsky.

Aus der Vielzahl an Bewerbungen lässt sich tatsächlich schließen, dass ein Bedarf besteht. Das MDC mit dem BIMSB verfügt sowohl über die Fachkompetenz als auch die Kapazitäten, um solche Kurse zu organisieren. Die Motivation ist nicht ganz uneigennützig – Kurse wie die Summer School ziehen führende Talente und Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt an, fördern eine Gemeinschaft und ermöglichen es, die wissenschaftlichen Kapazitäten aus erster Hand und in intensiver Zusammenarbeit zu präsentieren. Kurse wie die Summer School sind für Benchmarking und die Marke MDC bedeutsam, sie stärken die Position innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und sind von großem Wert für die Forschungsarbeit.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Summer School ein riesiger Erfolg war, mit nur einem Wermutstropfen: Aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten konnten keine internen Bewerber teilnehmen. Aber Altuna Akalin hat schon die Lösung: „Anfang 2016 führen wir den Kurs mit ähnlichem Setting für die Studierenden und Lehrkräfte von MDC und BIMSB noch einmal durch.“ Wird es eine weitere internationale Summer School geben? „Auf jeden Fall! In Biologie und Medizin werden zunehmend Verfahren mit hohem Durchsatz verwendet, wo jedes Experiment riesige Datenmengen hervorbringt. Die Kompetenzen zur Verarbeitung und Auswertung solcher Datensätze stellen eine eigene Disziplin dar, trotzdem müssen alle Wissenschaftler, die Experimente mit hohem Durchsatz durchführen, einen Begriff davon haben, wie die Analyse funktioniert. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) anerkennt die Bedeutung dieser Fähigkeiten für Wissenschaftler und wird unseren nächsten Workshop im Spätsommer 2016 finanzieren.“

Mehr zum Programm der Summer School und der Forschung im Labor von Dr. Altuna Akalin finden Sie auf den Seiten des BIMSB