Nördliches Breitmaulnashorn: Najin und Fatu

Wissenschaft im Planetarium

Die Rettung einer de facto ausgestorbenen Art, Tierversuche in der Neurobiologie und Krebstherapien: in der Reihe „Neue Wege in der Biomedizin“ vermitteln Forscherinnen und Forscher in allgemeinverständlichen Vorträgen, woran sie arbeiten. Das MDC ist an drei Terminen dabei.

Die Vortragsreihe „Neue Wege in der Biomedizin“, die der Campus Berlin-Buch und das Zeiss-Großplanetarium gemeinsam veranstalten, ist kostenlos und offen für alle. Biologie-Lehrkräfte können eine Teilnahmebestätigung erhalten. 

12. November 2019, 15 bis 17 Uhr, Gläsernes Labor/Campus Berlin-Buch 
„Neues aus der Hirnforschung“ 

Wie funktioniert unser Gehirn, und wie finden wir mehr darüber heraus? Um diese Fragen geht es bei einer Veranstaltung für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Interessierte, die das Gläserne Labor in Zusammenarbeit mit Professor Helmut Kettenmann von der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft organisiert hat: Dr. Roman Stilling von der Informationsinitiative „Tierversuche verstehen“  der Allianz der Wissenschaftsorganisationen wird darüber sprechen, wieso Tierversuche in der Neurobiologie unverzichtbar sind. Anschließend gibt Professor Rainer Hellweg von der Charité eine Übersicht über aktuelle Ergebnisse zum Thema Drogen und Psychosen. „Wir haben für diese Fortbildung Themen ausgesucht, die sowohl für Lehrkräfte als auch für Schülerinnen und Schüler interessant sind und aktuelle Erkenntnisse aus der Hirnforschung vermitteln“, sagt Annett Krause von der Öffentlichkeitsarbeit des Campus Berlin-Buch.  

3. Dezember 2019, 16 Uhr, Kinosaal im Zeiss-Großplanetarium 
„BioRescue – Die Rettung der Nördlichen Breitmaulnashörner: von der Reproduktion bis zur Stammzellforschung“ 

 
Das MDC ist gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtiertierforschung (IZW) an einem spannenden Projekt beteiligt: dem Versuch, eine faktisch ausgestorbene Großsäugetierart zu retten. Im Vortrag wird MDC-Forscher Dr. Sebastian Diecke einen Teil des Projekts vorstellen. Zunächst wandeln die Forschenden Hautproben, die in der Vergangenheit Nördlichen Breitmaulnashörnern entnommen worden sind, in eine spezifische Art von Stammzellen um (induzierte pluripotente Stammzellen iPS). Diese können sie in jede beliebige Zellart ausreifen lassen. Ziel ist es, daraus Eizellen herzustellen, diese anschließend mit eingefrorenem Sperma zu befruchten und einer Leihmutter einzusetzen. Sebastian Dieckes Team arbeitet bereits mit einer solchen Stammzell-Linie.  Aber es sollen weitere generiert werden: „Wir wollen Stammzellen in bestmöglicher Qualität herstellen, also frei von genetischen Veränderungen, damit am Ende gesunde Nashörner geboren werden“, sagt Diecke. Diese Zellen werden bereits in Voruntersuchungen in Vorläuferzellen von Ei und Samenzellen differenziert – in enger Zusammenarbeit mit dem Labor von Katsuhiko Hayashi in Japan. Er hatte diese Experimente zuvor erfolgreich bei Mäusen durchgeführt.  

Gemeinsamer Vortrag mit Steven Seet, IZW; Anmeldung erforderlich unter info@planetarium.berlin.  

7. Januar 2020, 16 Uhr, Kinosaal im Zeiss-Großplanetarium  
„Small Molecule Interfering Substances in der Krebsforschung und -behandlung“  

 
Ob Tumoren entstehen, wachsen und Krebszellen im Körper wandern, hängt unter anderem von verschiedenen Signalwegen ab. Dazu gehört der Wnt-Signalweg, mit dem sich der MDC-Forscher Professor Walter Birchmeier seit Langem beschäftigt. Sind darin die Gene für bestimmte Moleküle mutiert, sodass der Signalweg nicht mehr richtig funktioniert, kann Krebs entstehen. Birchmeier und sein Team arbeiten daran, diese Moleküle anzugreifen. „Wir haben einen vielversprechenden Inhibitor namens LF3 entwickelt, der das Tumorwachstum in der Maus hemmt. Weltweit arbeiten Forschungsgruppen an einem weiteren halben Dutzend ähnlicher Inhibitoren“, berichtet Birchmeier. Wie LF3 alleine oder in Kombination als Therapie eingesetzt werden kann, um menschliche Krebserkrankungen zu behandeln, wird ein Thema des Vortrags im Januar sein.   

Gemeinsamer Vortrag mit Dr. Marc Nazaré, FMP, Anmeldung erforderlich unter info@planetarium.berlin.  

Text: Wiebke Peters 

 

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