Pressemitteilung Nr. 6
Berlin
Das Puzzle der Proteinfaltung
Galt die Erforschung der Faltung von Proteinen noch vor Jahren als hochinteressante, aber eher akademische Fragestellung, hat diese Forschungsrichtung inzwischen auch ein medizinisches Gewicht bekommen. Das hat verschiedene Gründe. So konnte die Forschung zum einen zeigen, dass fehlerhaft gefaltete Proteine schwere Erkrankungen auslösen, weil die zusammengeklumpten Eiweiße nicht mehr abgebaut werden können. Dazu zählen etwa Alzheimer, Creutzfeldt-Jacob, Rinderwahn (BSE), die Traberkrankheit Scrapie bei Schafen sowie einige Muskelerkrankungen. Zum anderen spielt die effiziente und korrekte Faltung von Proteinen bei der gentechnischen Produktion zum Beispiel von Medikamenten eine wichtige Rolle. Darauf hat Prof. Thomas Kiefhaber vom Biozentrum der Universität Basel (Schweiz) auf einem wissenschaftlichen Symposium im MDC Berlin-Buch am Mittwoch, den 5. Februar 2003, anlässlich des 65. Geburtstags des Proteinforschers Prof. Gregor Damaschun (MDC) hingewiesen. Prof. Damaschun gilt auf diesem Gebiet als einer der international renommiertesten Proteinforscher. Zugleich stellte Prof. Kiefhaber neue biophysikalische Techniken vor, die es ermöglichen, die elementaren Prozesse der Proteinfaltung zu verfolgen, die innerhalb von millionstel bis milliardstel von Sekunden ablaufen.