Ilaria Piazza

Ilaria Piazza bekommt EMBL Alumni Award

Für ihre wegweisenden Arbeiten zum Zusammenspiel von Proteinen und Metaboliten wurde Dr. Ilaria Piazza mit einem 2021 EMBL Alumni Award ausgezeichnet. Sie ist Arbeitsgruppenleiterin am MDC – aber ohne ihre Zeit als PhD am EMBL in Heidelberg hätte sie sich nicht für die Forschung entschieden.

Dr. Ilaria Piazza, Leiterin der Arbeitsgruppe „Allosterische Proteomik“ am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, hat den EMBL Alumni Award 2021 für junge Wissenschaftler*innen gewonnen. Der „John Kendrew Award“ (JKA) wurde ihr während des Welt-Alumni-Tages des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) im Juli als Anerkennung für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen verliehen.

„Ich fühle mich unglaublich geehrt, den John Kendrew Award zu erhalten“, sagt Ilaria Piazza. „Ich kann mit Überzeugung sagen, dass ich die Wissenschaft nicht zu meinem Beruf gemacht hätte, wenn ich nicht PhD-Studentin am EMBL gewesen wäre. Ich habe über dieses Netzwerk zahlreiche Menschen kennengelernt, die meine Sichtweise geprägt haben. Deshalb bin und werde ich immer stolz darauf sein, zum EMBL-Alumni-Netzwerk zu gehören!“

Piazza studierte zunächst in Mailand biomedizinische Technik. Bald jedoch entdeckte sie ihr Interesse an Biochemie und wechselte mit einem Erasmus-Stipendium der EU an die Universität Cambridge in Großbritannien, bevor sie in Heidelberg am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) promovierte. Während dieser prägenden Jahre, 2009 bis 2014 arbeitete sie dort in der Abteilung Zellbiologie und Biophysik. Ihr Interesse galt dem Verständnis, wie die in den DNA-Molekülen der Zellen verschlüsselte Information auf kontrollierte Weise gelesen wird.

Wegweisende Arbeit als Postdoktorandin

Piazza wurde jedoch klar, dass Zellen sehr komplexe Systeme sind und sie wandte sich wieder den Ingenieurswissenschaften zu, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu verstehen. Als Postdoktorandin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich nutzte sie das Massenspektrometer, um die Masse (Identität und Mengen) sämtlicher Proteine festzustellen, die in Zellen und Geweben vorhanden sind. Sie entwickelte dabei sogar eine neue Forschungsmethode namens Proteolyse – die Kartographierung kleiner Moleküle, kurz „LiP-SMap“. Sie ermöglicht es Forschenden, systematisch zu kartographieren, wie sämtliche in einer Zelle vorhandenen Proteine mit den Metaboliten interagieren. Diese Arbeit sei „wegweisend“, fanden die Juroren. „Das ist eine weitreichend anwendbare Technologie, sowohl für die Grundlagenforschung als auch in der translationalen Forschung.“

Ilaria Piazza mit ihrem EMBL Alumni Award (Screenshot von der Online-Preisverleihung)

Mit dem „John Kendrew Young Scientist Award“ werden herausragende Leistungen in der Wissenschaft oder der Wissenschaftskommunikation gewürdigt. Er steht allen ehemaligen EMBL-Doktorand*innen und Postdocs offen, zwei bis sieben Jahre nach ihrem Ausscheiden. Der Preis wurde 2007 auf Initiative der EMBL Pensioners' Association ins Leben gerufen, um den ersten Generaldirektor des EMBL, Sir John Kendrew (1917-1997), zu ehren und Wissenschaftler*innen in den frühen Phasen ihrer Karriere zu unterstützen. Seit 2011 sponsert der Philanthrop Roland Specker den Preis. Er besteht aus einer vergoldeten Medaille und einem Preisgeld von 10.000 Euro.

 

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