Zebrafisch

Siegel für gute Kommunikation zu Tierversuchen

Mit vielfältigen Angeboten trägt das Max Delbrück Center dazu bei, die Debatte zu Tierversuchen zu versachlichen. Die Initiative Transparente Tierversuche zeichnet das Zentrum deshalb zum zweiten Mal mit dem Qualitätssiegel „Vorbildliche Kommunikation tierexperimenteller Forschung“ aus.

Neue Immuntherapien gegen Krebs, Experimente, die neuen Schmerzmedikamenten den Weg ebnen können, Herzen, die nach einem Infarkt nicht vernarben, sondern die Muskelzellen erneuern – es wäre leicht, bei Informationen über wissenschaftliche Erfolge einen wesentlichen Aspekt wegzulassen: die Tierversuche. Das Max Delbrück Center geht bewusst einen anderen Weg. Es kommuniziert offen und transparent, wenn neues Wissen unter anderem auf Forschung mit Tieren basiert und erklärt, warum diese Experimente notwendig sind, was es mit den 3R-Prinzipien (Replace, Reduce, Refine – Vermeiden, Verringern, Verbessern) auf sich hat und welche Limitationen Ersatzmethoden derzeit haben.

Für diesen proaktiven Ansatz zeichnet die Initiative Transparente Tierversuche das Max Delbrück Center bereits zum zweiten Mal mit dem Qualitätssiegel „Vorbildliche Kommunikation tierexperimenteller Forschung“ aus. Seit mehr als zehn Jahren „setzt das Zentrum kontinuierlich Maßstäbe in der Aufklärung über Tierversuche, mit einem klaren Fokus auf den aktiven Dialog mit der Öffentlichkeit“, heißt es in der Begründung.

Direkten Austausch ermöglichen

Neben dem umfassenden Informationsangebot auf der Webseite lobt die Initiative vor allem die Veranstaltungen des Max Delbrück Center, die den direkten Austausch ermöglichen bzw. Wissenschaftler*innen dazu ermutigen, offen über Tiersuche zu sprechen: „Indem es aktiv mit der Öffentlichkeit interagiert und Bildungsveranstaltungen unterstützt, trägt das Zentrum dazu bei, einen produktiven Dialog zum Thema Tierversuche aufzubauen.“

Das Siegel wurde während der Jubiläumsveranstaltung der Initiative am 1. Juli 2024 an fünf Institutionen deutschlandweit verliehen. Die Informationsplattform „Tierversuche verstehen“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) haben die Initiative Transparente Tierversuche am 1. Juli 2021 gegründet. Das Max Delbrück Center gehört zu den 53 Erstunterzeichnenden.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Jutta Kramm
Leiterin, Kommunikation
Max Delbrück Center
+49 (0) 30 9406 2140
jutta.kramm@mdc-berlin.de oder presse@mdc-berlin.de

Über das Qualitätssiegel für vorbildliche Kommunikation

Wie können Universitäten, Institute und Organisationen über ihre Forschung mit Tierversuchen informieren? Die Initiative „Tierversuche verstehen“ zeigt, an welchen Einrichtungen das bereits geschieht und erhöht die Sichtbarkeit guter Beispiele. Sie zeichnet dazu Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen aus, die sich in vorbildlicher Weise für transparente und offene Kommunikation und den Dialog über Tierversuche und tierexperimentelle Forschung engagieren. Die Auszeichnung soll auch neue Impulse und Anreize für andere Forschungseinrichtungen und -organisationen geben, eigene Kommunikationsanstrengungen zu intensivieren und zu verbessern. Das Siegel wird in jedem Jahr an einige Institutionen vergeben, die sich durch Aktionen und vorbildliche Kommunikationsstrategien hervorheben.

Max Delbrück Center

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.