T cells

Schneller vom Labor zum Patienten: Pilotvorhaben fördert „Sleeping Beauty“ gegen Krebs

Mit rund 2,8 Millionen Euro fördern die Helmholtz-Gemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und die Deutsche Hochschulmedizin ein Gentherapie-Projekt – MDC-Wissenschaftlerin Zsuzsanna Izsvák ist mit ihrem Transposon-System dabei.

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat 2017 erstmals eine Gentherapie gegen Krebs zugelassen, schließlich konnte die CAR-T-Zelltherapie in klinischen Studien eindrucksvolle Behandlungserfolge erzielen. Diese Therapieform steht auch im Zentrum eines Forschungsvorhabens, das die Proof-of-Concept-Initiative mit rund 2,8 Millionen Euro unterstützen wird.

Non-viraler Gentransfer für die Gentherapie

Die am Universitätsklinikum Würzburg entwickelten Chimären Antigen-Rezeptoren (CAR) erkennen ein bestimmtes Molekül (ROR1), das auf gesunden Zellen kaum vorkommt. Es ist dafür aber umso verbreiteter auf Krebszellen wie bei einer Leukämieerkrankung, bei Brust- oder Lungenkrebs.

Dr. Zsuzsanna Izsvak

Bei dem Forschungsvorhaben sollen nicht etwa Viren, sondern das Sleeping Beauty-Transposon-System die dafür nötigen Genveränderungen ermöglichen. Die Genfähre mit dem Namen SB100X hat die Arbeitsgruppe der MDC-Forscherin Zsuzsanna Izsvák entwickelt.

Mithilfe der Förderung sollen präklinische Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit der ROR1 CAR-T-Zellen abgeschlossen und die klinische Translation in eine Phase I Studie (First-in-Man) erreicht werden. Am Projekt sind das Universitätsklinikum Würzburg (Medizinische Klinik und Poliklinik II), Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI beteiligt.

Initiative für schnellere Translation

Die Translation von Forschungsergebnissen – also der Weg zu Medikamenten, Therapien und Medizinprodukten – ist kompliziert und voller Hindernisse. Bis zu zwölf Millionen Euro stellen daher die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Deutsche Hochschulmedizin in den nächsten drei Jahren für die Proof-of-Concept-Initiative zur Verfügung. Eine Fachjury aus Wissenschaft, Wirtschaft und Regulierungsbehörden bestimmte nun die vielversprechendsten Forschungsvorhaben für die Förderung.

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