Wissenschaftssenatorin besucht Max Delbrück Center
Im Gespräch mit der Wissenschaftlichen Vorständin Professorin Maike Sander und der Administrativen Vorständin Professorin Heike Graßmann sowie mehreren Forschenden diskutierte Dr. Ina Czyborra, Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, am 10. Januar 2024 unter anderem mögliche gemeinsame Strategien und Synergien in der Berliner Gesundheitsforschung. So ging es um die Pläne für das geplante Einstein Center for Early Disease Interception.
Das Projekt, vorgestellt im Gespräch von Professor Nikolaus Rajewsky, Systembiologe am Max Delbrück Center, und Professorin Angelika Eggert, Kinderonkologin der Charité – Universitätsmedizin Berlin, wird gemeinsam von elf Berliner Institutionen getragen. Es will den großen Sprung ermöglichen: weg von der Reparaturmedizin hin zu optimaler Prävention und einer der zellbasierten interzeptiven Medizin. Es geht also darum, Entwicklungen von Krankheiten so früh wie irgend möglich zu erkennen, abzufangen oder gar ganz zu verhindern. Dabei sucht das Konsortium Partner und Finanzierungsmöglichkeiten aus der Industrie. Denn es gilt, darüber waren sich alle am Tisch einig, mit den Ressourcen sorgfältig umzugehen, vernetzt zu arbeiten und das Berliner Ökosystem für Innovationen auszubauen, optimal zu nutzen und weiter zu stärken.
Das Potenzial der Proteomik
In zwei Laborbesichtigungen und in Begegnungen mit den Teams um Dr. Fabian Coscia und Dr. Mina Gouti, beide leiten am Max Delbrück Center Forschungsgruppen, tauchte die Senatorin ein in die Welt der Biomedizin. Coscia präsentierte der Politikerin die Potenziale der hochaufgelösten räumlichen Proteomik, ein Feld, das sich gerade rasant entwickelt. Der Biologe will herausfinden, wie es aggressive Krebszellen schaffen, ihre zelluläre Nachbarschaft für ihre Zwecke zu nutzen und was genau bei diesem Zusammenspiel auf Proteom-Ebene passiert.
Nicht weniger spektakulär sind die Arbeiten des Teams um Mina Gouti. Sie entwickelt Organoide, mit denen ihr Team neuromuskuläre Erkrankungen erforschen und mögliche Therapien finden kann – und zwar exakt zugeschnitten auf den oder die einzelne*n Patient*in. Beim Blick in das Mikroskop warf die Czyborra selbst einen Blick in die Zukunft der Präzisionsmedizin und beobachtete neuromuskuläre Organoide.
Vor ihrem Besuch am Max Delbrück Center hatte die Senatorin schon das Gläserne Labor auf dem Campus Buch besichtigt – eine gemeinsame Einrichtung von Max Delbrück Center, Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie und Campus Berlin-Buch GmbH. Das Schüler*innenlabor ermöglicht jährlich rund 14.000 Kindern und Jugendlichen, in authentischen Laboren zu Forschungsthemen wie der Genschere CRISPR/Cas, Chemie oder Systembiologie zu experimentieren.
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