Einflussreich auf ihrem Gebiet
Wenn eine grundlegende Studie in einer Fachzeitschrift veröffentlicht wird, greifen andere Forscher*innen weltweit darauf zurück. Sie zitieren sie – und geben mit der Anzahl der Zitate gleichzeitig einen Gradmesser für den wissenschaftlichen Einfluss der Autor*innen. Darauf baut die Liste der „Highly Cited Researchers“ auf. Das Ranking schließt zunächst die Studien ein, die in den vergangenen zehn Jahren in der Datenbank „Web of Science“ nach Fachgebiet und Veröffentlichungsjahr am meisten zitiert wurden – und zwar den obersten Prozentpunkt. Die Expert*innen der Bibliometrie und Datenwissenschaft des US-Unternehmens Clarivate Analytics verlassen sich aber nicht allein auf die Zahlen. Sie kombinieren quantitative mit qualitativer Analyse und stellen so ein „Who is Who“ der Forschung zusammen.
Etwa eine*r von 1000 Forscher*innen schafft es auf die Liste. In diesem Jahr sind es 6.849 Forscher*innen aus 67 Ländern. Die meisten von ihnen arbeiten in den USA (2.669), gefolgt von Wissenschaftler*innen aus China (1.275), dem Vereinigten Königreich (574) und Deutschland (336) – wie Professorin Sofia Forslund, Professor Friedemann Paul und Professor Nikolaus Rajewsky.
Über unsere Wissenschaftler*innen
Sofia Forslund leitet eine Arbeitsgruppe am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center. Die datenbasierten Modelle der schwedische Biochemikerin und Bioinformatikerin zeigen, wie wir uns gemeinsam mit unserem Mikrobiom im Darm in Richtung Gesundheit oder Krankheit entwickeln.
Friedemann Paul ist Direktor des ECRC. Der Neuroimmunologe und sein Team wollen vor allem Therapeutika und Diagnostik für Krankheiten wie Multiple Sklerose verbessern. Außerdem erforschen sie - gemeinsam mit einem internationalen Konsortium - entzündliche Prozesse, die der Fehlfunktion oder Schädigung eines Organs vorausgehen.
Nikolaus Rajewsky ist Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB). Der Systembiologe will mithilfe von Hochdurchsatzverfahren zur Einzelzellanalyse Krankheiten bereits erkennen, wenn sie in den Zellen entstehen und sie bekämpfen, bevor sie Schaden anrichten. Um der zellbasierten Medizin in Berlin und in Europa den Weg zu bahnen, knüpft er Netzwerke auf allen Ebenen.
Weiterführende Informationen
Kontakt
Jana Schlütter
Redakteurin, Kommunikation
Max Delbrück Center
+49 30 9406 2121
jana.schluetter@mdc-berlin.de oder presse@mdc-berlin.de
- Max Delbrück Center
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Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.