Brücke

„Mobbing und sexuelle Belästigung haben bei uns keinen Platz“

Das MDC setzt sich für ein respektvolles Miteinander am Forschungszentrum ein und wendet sich entschieden gegen Mobbing, Diskriminierung und sexuelle Belästigung. Seit Anfang 2019 hat eine Anti-Harassment-Taskforce mit großer Beteiligung entsprechende Leitlinien erarbeitet. Der Vorstand bekennt sich zu den Vorschlägen.

Für das MDC erklären Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand (komm.), und Heike Graßmann, Administrative Vorständin:

„Wir verfolgen am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) eine Null-Toleranz-Politik beim Thema sexuelle Belästigung, Diskriminierung und Mobbing. Wir setzen uns ein für ein respektvolles, tolerantes, offenes und wertschätzendes Miteinander in unserem Forschungszentrum.

In der Vergangenheit haben Mitarbeiter*innen über sexuelle Belästigung durch einen Kollegen berichtet. Leider wurden diese Vorwürfe dem Vorstand erst im  Sommer 2018 bekannt. Wir sind den Kolleg*innen sehr dankbar, und wir haben großen Respekt, dass sie den Mut hatten, sich zu melden.

Der damalige Vorstand hat sofort gehandelt und für den Schutz der Betroffenen gesorgt. Der Beschuldigte erhielt Hausverbot, und binnen weniger Tage wurde ein Aufhebungsvertrag vereinbart.

Heike Graßmann, Administrative Vorständin, MDC, und Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand (komm.), MDC.

 

 

Anti-Harassment-Taskforce eingesetzt, Beratung ausgebaut

Wir haben die Vorfälle außerdem zum Anlass genommen, uns zu fragen, an welchen Stellen in unserem Handeln wir noch besser werden und was wir für eine respektvolle Kultur am MDC tun können. Mobbing und Belästigung sind Zeichen für Machtmissbrauch und Abhängigkeiten. Wir wollen eine offene, tolerante, wertschätzende Arbeitskultur am MDC. Unser Ziel ist es, gerade die verletzlichen Mitarbeiter*innen zu stärken und zu schützen. Zusätzlich zu den bisherigen Anlaufstellen am MDC können unsere Mitarbeiter*innen sich deshalb seit Mai 2019 auch an eine externe psychosoziale Beratungsstelle wenden.

Im Auftrag des Vorstands arbeitet am MDC zudem seit Anfang des Jahres 2019 eine Anti-Harassment-Taskforce, an der sich mehr als 50 Kolleg*innen aus allen Bereichen und quer durch die Hierarchie-Ebenen beteiligen. Die Taskforce wird beraten von Professor Sabine Oertelt-Prigione, Gendermedizinerin an der Radboud Universität in Nijmegen und der Charité - Universitätsmedizin, wo sie in der Vergangenheit in der Studie „Watch Protect Prevent“ Grenzüberschreitungen und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz untersucht hat.

Die Taskforce hat in einem sehr transparenten und intensiven Prozess Leitlinien zum Umgang mit Mobbing, sexueller Belästigung und Diskriminierung erarbeitet. Darüber hinaus hat sie ein Verfahren vorgestellt, wie im Fall von Fehlverhalten gehandelt werden soll. Ergänzend hat die Taskforce eine Liste von Präventionsmaßnahmen vorgelegt. Diese reichen von Schulungen für Führungskräfte und Augenzeugen über besondere Coachings für Ratgebende in unseren Anlaufstellen bis hin zu Anreizsystemen und vieles mehr.  Ende August hat die Taskforce ihre Ergebnisse den Mitarbeiter*innen des MDC präsentiert und dem Vorstand übergeben.

Der Vorstand bekennt sich zu diesen Vorschlägen und wird die Leitlinien in den kommenden Wochen verabschieden. Sie werden Anfang 2020 in Kraft treten und entschlossen umgesetzt, mit der Beteiligung unserer Kolleg*innen.

Wir sind allen Mitarbeiter*innen, insbesondere der Taskforce, dankbar für die hervorragende Arbeit. Mobbing und sexuelle Belästigung oder Diskriminierung haben bei uns keinen Platz! Wir wünschen eine gute Führungskultur und ein gutes Miteinander am MDC, nur dann können wir exzellent forschen. Wir wollen eine Kultur etablieren, in der unsere Werte gelebt werden.“

Weiterführende Informationen und Links

Wir am MDC

Eine Serie auf der MDC-Homepage. Dort begleitet das MDC die Arbeit der Anti-Harassment-Taskforce, veröffentlicht Interviews mit Verantwortlichen und Menschen, die in den Anlaufstellen arbeiten. Die Themen sind respektvolles Arbeiten und gute Unternehmenskultur am MDC.

Zu Sabine Oertelt-Prigione

Prof. Dr. med. Sabine Oertelt-Prigione ist Gendermedizinerin an der Charité – Universitätsmedizin und am Radboud University Medical Center, Department of Primary and Community Care, Nijmegen, Niederlande. Von 2009 bis 2016 arbeitete Sabine Oertelt-Prigione als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Berliner Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM). Sie war verantwortlich für die Studie Watch, Protect, Prevent. Mit der Studie hat die Charité als erstes Universitätsklinikum in Deutschland das Thema Grenzüberschreitungen und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz untersucht.

Zur Studie: „Watch, Protect, Prevent“


Sexual Harassment of Women

Empfehlungen der Nationalen Wissenschaftsakademien in den USA zu Prävention und Umgang mit Belästigung
 

Kontakt

Jutta Kramm

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft

Leiterin der Abteilung Kommunikation 

+49 30 9406 2140

jutta.kramm@mdc-berlin.de

oder presse@mdc-berlin.de