Immunologische Ansätze der Krebstherapie Sonderforschungsbereich /Transregio in Berlin und München eingerichtet
Prof. Thomas Blankenstein (Photo: David Ausserhofer)
An dem Projekt „Grundlagen und Anwendungen der adoptiven T-Zell-Therapie“ sind die Charité (Freie Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin), das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, das GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in München sowie die Technische Universität und die Ludwig-Maximilians-Universität (beide München) und das Deutsche Rheumaforschungszentrum Berlin beteiligt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert diesen Sonderforschungsbereich für zunächst vier Jahre mit sechs Millionen Euro.
Ziel der Arbeiten ist, zur Therapie von Krebserkrankungen, die durch Chemotherapie, Strahlentherapie oder Chirurgie nicht mehr behandelt werden können, verstärkt das körpereigene Immunsystem zu nutzen. Diese Form der Tumortherapie ist bisher in Deutschland nur sehr wenig erforscht. Dabei geht es um den Einsatz der so genannten adoptiven T-Zelltherapie. Das ist ein Verfahren, bei dem im Reagenzglas (in vitro) spezifische T-Zellen gegen Krebszellen oder Virus-befallene Zellen hergestellt und dem Patienten zurückgegeben werden können.
Bislang gibt es nur sehr wenige klinische Erfahrungen mit dieser Therapieform, da sie sehr aufwändig und bislang schwierig durchzuführen ist. „Unser Ziel ist es daher, Verfahren zu entwickeln, die die adoptive T-Zelltherapie einfacher durchführbar und wirksamer machen,“ erläutert der Sprecher des Forschungsschwerpunkts, Prof. Dr. Thomas Blankenstein (Charité/MDC). „Das Ziel ist eine Therapie gegen derzeit nicht heilbare Krebserkrankungen sowie gegen Virusinfektionen.“
Prof. Dr. Dolores Schendel (Photo: Ulla Baumgart)
„Wir werden in die Arbeiten sowohl die immunologische Grundlagenforschung als auch die klinische Forschung mit einbeziehen“, betont Prof. Dr. Dolores Schendel vom GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und stellvertretende Sprecherin dieses neuen Forschungsschwerpunkts. „Es ist geplant, experimentelle Systeme zu entwickeln, um hoch effektive T-Zellen zu generieren“. Parallel dazu sollen Bedingungen für die beste Wirksamkeit gefunden werden, vor allem bezüglich der Überlebensdauer und der Funktion dieser Zellen. Langfristiges Ziel ist es, ausreichende Mengen humaner T-Zellen herzustellen, die zuerst patientenspezifisch modifiziert werden, um sie anschließend in der Klinik einzusetzen. Weiterer stellvertretender Sprecher ist Prof. Dr. Wolfgang Uckert, Institut für Biologie, HU Berlin/MDC.
Transregios sind Sonderforschungsbereiche der DFG, bei denen Universitäten und Forschungszentren an mehreren Standorten kooperieren.
Barbara Bachtler
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