Il-Kang Na leitet Programm für Clinician Scientists
Na folgt auf Professorin Duška Dragun, die das Programm bis zu ihrem viel zu frühen Tod Ende 2020 geleitet hatte. 2021 und 2022 hatten Professorin Britta Siegmund und Professor Dominik N. Müller vom ECRC, einer gemeinsamen Einrichtung von Charité und Max Delbrück Center, das Programmdirektorat übergangsweise ehrenamtlich übernommen. Das Clinician Scientist Programm des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin bietet Ärzt*innen in der Weiterbildung während verschiedener Phasen ihrer Karriere die Möglichkeit, neben ihrer klinischen Tätigkeit zu forschen.
Im Laufe der letzten elf Jahre hat sich das BIH Charité Clinician Scientist Programm stetig weiterentwickelt: So gibt es heute neben dem etablierten Programm auch das Junior, Digital und Advanced Clinician Scientist Programm und somit für jede Karrierestufe während und nach der Facharztweiterbildung eine maßgeschneidertes strukturierte Förderung. Aktuell sind die Berliner Programme mit rund 150 aktiven Fellows und rund 200 Alumni nicht nur der mit Abstand größte Clinician-Scientist-Standort in Deutschland, sondern sie setzen laut Deutscher Forschungsgemeinschaft auch bundesweit „best practice“-Standards – insbesondere auch durch die Qualitätssicherung.
Wer neben der Klinik forschen will, braucht Unterstützung
Die neue Programmdirektorin ist Inhaberin einer BIH Johanna Quandt Professur und Leiterin der Forschungsgruppe „Defekte und Dysfunktionen des Immunsystems in Tumorpatienten“ am BIH sowie der Forschungsgruppe „Immundysregulationen in der Onkologie“ am ECRC. Gleichzeitig ist sie Oberärztin an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie am Charité Campus Virchow-Klinikum und hat zudem als langjähriges Mitglied des BIH Charité Clinician Scientist Boards und als Sprecherin der Berlin School of Integrative Oncology (BSIO) vielfältige Erfahrungen im Bereich der Nachwuchsförderung gesammelt.
Sie möchte das Programm längerfristig weiterentwickeln und die Nachwuchsförderung von Mediziner*innen in der Universitätsmedizin der aktuellen Situation anpassen. „Die digitale Transformation und der medizinische Fortschritt einerseits, der akute Fachkräftemangel und die Pandemie andererseits, stellen die jungen Ärztinnen und Ärzte in der Universitätsmedizin heute vor besondere Herausforderungen“, sagt Na. „Wer neben der klinischen Tätigkeit ernsthaft Forschung betreiben möchte, braucht Unterstützung, insbesondere in dieser Situation. Die wollen wir bieten.“
Na ist selbst ein Vorbild für forschende Ärzt*innen
Professor Christopher Baum, Vorstand des Translationsforschungsbereichs der Charité und Vorsitzender des BIH Direktoriums, gratuliert der neuen Programmdirektorin. „Professorin Il-Kang Na erfüllt das Profil der Programmdirektorin wie maßgeschneidert: Als Ärztin und Wissenschaftlerin ist sie selbst Vorbild für Clinician Scientists. In der medizinischen Translation geht es darum, medizinische Probleme zu erkennen, in einen Forschungsansatz zu überführen und die Ergebnisse wieder aus dem Labor in die Klinik zu übertragen. Aus diesem Grund sind die Clinician Scientists so wichtig für uns: Sie wissen, was den Patienten fehlt, und verstehen gleichzeitig, wie man das Problem erforschen kann. Und machen so aus Forschung Gesundheit.“
Professor Joachim Spranger, Dekan der Charité, sprach zunächst Siegmund und Müller seinen großen Dank aus. „Die beiden haben das Programm zwei Jahre lang mit großem Engagement und hohem zusätzlichen Zeitaufwand neben ihren vielfältigen anderen Aufgaben ehrenamtlich geleitet. Damit war es uns ohne Unterbrechung möglich, unseren angehenden Ärztinnen und Ärzten in den verschiedenen Fachdisziplinen zu ermöglichen, Forschung auf höchstem Niveau zu betreiben und gleichzeitig die Weiterbildung zum Facharzt zu verfolgen. Mit Professorin Na übernimmt nun eine exzellent qualifizierte Kollegin die Leitung dieses wichtigen und gemeinsamen BIH-Charité-Programms. Ich gratuliere Professorin Na ganz herzlich zu ihrer neuen Aufgabe und wünsche ihr viel Erfolg bei der kommenden Tätigkeit. Ich bin überzeugt, dass sie einen wichtigen Beitrag leisten wird, um die klinisch tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Charité weiterhin mit geschützter Forschungszeit in ihren wissenschaftlichen Aktivitäten zu unterstützen.“
Enge Verbindung mit der BIH Biomedical Innovation Academy
Anders als unter Dragun, die auch als Direktorin der BIH Biomedical Innovation Academy (BIA) fungierte, sind das Programmdirektorat und die Leitung der BIA nun voneinander getrennt. Dr. Nathalie Huber und Dr. Iwan Meij leiten gemeinsam die BIA und setzen die Arbeit von Dragun rund um die akademische Personalentwicklung fort. Auch die Clinician Scientist Geschäftsstelle mit deren Leiterin Huber bleibt an der BIA verortet. Professor Igor M. Sauer, stellvertretender Direktor der Chirurgischen Klinik und Leiter der Experimentellen Chirurgie an der Charité, sowie sein Stellvertreter Professor Robert Gütig, Leiter der BIH Arbeitsgruppe Mathematische Modellierung des Neuronalen Lernens, leiten das Digital Clinician Scientist Programm. Gemeinsam mit Na, ihrer noch zu bestimmenden Stellvertretung sowie der BIA-Leitung bilden sie das Führungsteam, das die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Programmen und der BIA sicherstellt.
Text: Stefanie Seltmann, BIH
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