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Chemotherapie - ja oder nein?

Die Frage, ob eine Chemotherapie nach einer Krebsoperation sinnvoll ist oder nicht, ist für den Patienten und auch für den behandelnden Arzt häufig schwer zu entscheiden. Hilfestellung kann eine Technik geben, die im Fachjargon NMR genannt wird (vom englischen Nuclear Magnetic Resonance - Magnet-Resonanz). Sie basiert auf der Ausrichtung der Atomkerne im Magnetfeld. Damit ist es möglich, Stoffwechselvorgänge im Organismus kontinuierlich zu beobachten. So kann ein Arzt kontrollieren, ob ein Tumor auf bestimmte Medikamente anspricht, die die Krebszellen zerstören, oder nicht. Ein Arzt kann dann sofort - noch während der Untersuchung - entscheiden, ob die Therapie weitergeführt werden sollte oder abgebrochen werden muß, weil der Tumor resistent ist. Zum Vergleich: mit bisher eingesetzten Tumormarkern, Röntgen-, Ultraschall- oder endoskopischen Untersuchungen, ist eine Aussage über die Wirksamkeit einer Chemotherapie erst nach Wochen möglich. Zudem ist die NMR-Untersuchung für den Patienten äußerst schonend - es ist kein Eingriff nötig und es tritt keine Strahlenbelastung auf.

Die Anwendung der Magnet-Resonanz zur Untersuchung von Stoffwechselvorgängen (MR-Spektroskopie) und als bildgebendes Verfahren (MR-Tomographie) in der Onkologie, Herz-Kreislauf-Forschung und den Neurowissenschaften stand im Mittelpunkt des eintägigen "1. Bucher Magnet-Resonanz Symposium" am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch. Wissenschaftler wiesen darauf hin, daß MR-Tomographie in ultraschneller Meßzeit (weniger als 100 Millisekunden) anatomische Details von großer Aussagekraft besonders von Weichteilgewebe, dem Gehirn und der Leber liefern und auch Durchblutungsveränderungen anzeigen kann. Weiter wurde die Bedeutung dieser Technik bei der Strukturaufklärung von Proteinen und deren Funktionen im Organismus diskutiert sowie die Anwendungsmöglichkeiten in der tierexperimentellen
Grundlagenforschung.

 
Die Bucher Tagung wurde vom MDC, der Robert-Rössle Onkologischen Klinik und der Franz-Volhard Herz-Kreislauf-Klinik organisiert. Beide Kliniken - sie sind dem Rudolf Virchow Universitätsklinikum der Freien Universität Berlin angeschlossen -,arbeiten eng mit dem MDC zusammen.

 

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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