Das Kursprogramm 2025/2026
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Labor trifft Lehrer*in ermöglicht es Lehrkräften in ganz Deutschland, in die aktuelle Forschung am Max Delbrück Center einzutauchen. Einmal monatlich laden wir Sie mittwochs von 16:00 – 17:30 Uhr in unsere virtuellen Labore ein, um mit einer Wissenschaftlerin oder einem Wissenschaftler über deren Forschung und Werdegang zu sprechen, und Ihre Fragen zu stellen.
Über die Vorträge und Diskussionen hinaus möchten wir Ihnen so viel wie möglich aus unserer Spitzenforschung für die Schule mitgeben – seien es Unterrichtsmaterialien, Insiderinfos aus dem Wissenschaftsbetrieb, Kontakte zu Forschenden, Berufsberatung für Ihre Schüler*innen oder Grundlagen für Diskussionen über den Einfluss der modernen Forschung auf unsere Gesellschaft.
Haben wir Sie neugierig gemacht? Schauen Sie in unserem virtuellen Labor vorbei und lassen Sie sich für Ihren Unterricht inspirieren! Wir freuen uns auf Sie!
Hier finden Sie das Programm für 2025/26 mit Informationen zu den einzelnen Kursen.
Alle Kurse sind von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Brandenburg als Lehrerfortbildungen anerkannt.
Der menschliche Körper besteht aus Milliarden von Zellen, die sehr unterschiedliche Aufgaben erfüllen: Hautzellen schützen uns vor Umwelteinflüssen, Muskelzellen lassen unser Herz schlagen und Nervenzellen ermöglichen komplexes Denken. Wie machen die verschiedenen Zelltypen das eigentlich, obwohl sie alle denselben Bauplan haben? Die Antwort darauf ist Epigenetik! Die DNA wird in verschiedenen Zelltypen jeweils unterschiedlich reguliert und ermöglicht uns somit unser Leben. Mittlerweile verstehen wir, dass die Umwelt und unser Verhalten die epigenetische Regulation der DNA beeinflussen. Kann Epigenetik also auch die Entstehung von Krankheiten wie Übergewicht und Sucht erklären?
Unsere Blutgefäße bilden ein Netzwerk von Röhren, die daumendick oder haarfein sein können. Sie versorgen alle Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Die Auskleidung der Blutgefäße, das Endothel, kann dabei Gesundheit fördern oder Krankheiten Vorschub leisten – zum Beispiel über seine Rolle, wenn neue Blutgefäße sprießen. Aufgrund des Blutflusses wirken außerdem ständig starke mechanische Kräfte auf das Endothel. Wie gehen die Zellen damit um und warum ist dieser mechanische Stress sogar sinnvoll und notwendig? Wir nähern uns diesen Fragen mit unterschiedlichsten Modellen: mit Zellproben, 3D-Modellen und Zebrafischen.
In der Embryonalentwicklung entsteht innerhalb weniger Tage oder Wochen aus einer einzigen befruchteten Eizelle ein vollständiger Organismus – bestehend aus zahlreichen spezialisierten Zelltypen und Geweben. Doch woher „wissen“ Zellen, ob sie sich zu Herz-, Nerven- oder Leberzellen entwickeln sollen? Und wie gelingt es ihnen, sich zu koordinieren, um Gewebe und komplexe Organe zu formen? Da nahezu alle Zellen über das gleiche Genom verfügen, liegt der Schlüssel in epigenetischen Mechanismen. Ziel ist es zu verstehen, wie gezielte Genregulation und zelluläre Signalmoleküle Entwicklungsprozesse steuern und damit stabile, reproduzierbare Gewebestrukturen erzeugen. Neue Genomik-Technologien ermöglichen es heute, diese Prozesse mit hoher molekularer Präzision und auf Einzelzellebene für Millionen von Zellen gleichzeitig quantitativ zu vermessen. Mithilfe künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens lassen sich diese komplexen Daten anschließend analysieren und modellieren.
Entdecken Sie, wie unser Körper Wärme und Kälte wahrnimmt – ein Sinn, der lebenswichtig ist und ein zentrales Thema für das Verständnis von Sinnesphysiologie und Homöostase. In diesem Vortrag erfahren Sie, wie Forschende mit Verhaltensversuchen, bildgebenden Verfahren und Elektrophysiologie herausfinden, wo im Gehirn Temperatur verarbeitet wird. Lernen Sie, wie einzelne Nervenzellen zwischen Hitze und Kälte unterscheiden und welche Rolle das Zusammenspiel verschiedener Gehirnareale spielt. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Grundlagenforschung mit verschiedenen in-vitro- und in-vivo-Modellen, von der Maus über den Nacktmull bis zum Menschen. Was kann man von verschiedenen Organismen lernen? Ein weiterer Fokus liegt auf Tierversuchen in der Forschung und den 3R-Prinzipien (Replace, Reduce, Refine), die tierexperimentelle Ansätze kontinuierlich verbessern. Nutzen Sie die Gelegenheit, Einblicke in die neurowissenschaftliche Temperaturforschung zu gewinnen: anschaulich erklärt, praxisnah und aktuell.
Seltene genetische Veränderungen können die Entwicklung des menschlichen Gehirns tiefgreifend beeinflussen und neurologische Erkrankungen verursachen – mit weitreichenden Folgen für Sprache, Motorik oder Wahrnehmung. Das Team um Jakob Metzger untersucht, wie solche Mutationen wirken und welche zellulären Prozesse sie dabei stören. Dafür nutzen die Forschenden Hirnorganoide – dreidimensionale Modelle, die sie aus den Zellen von Patient*innen züchten und die frühe Entwicklungsphasen des Gehirns im Reagenzglas nachbilden. So können sie neurobiologische Mechanismen unter kontrollierten Bedingungen analysieren. Mithilfe präziser Gentechnik wie der Genschere CRISPR und moderner Methoden der Genomik erforschen sie, wie sich krankheitsrelevante Veränderungen auf bestimmte Zelltypen und ihre Umgebung auswirken. So wollen sie die molekularen Ursachen seltener neuronaler Entwicklungsstörungen besser verstehen und auf dieser Grundlage neue diagnostische und therapeutische Ansätze entwickeln.
Warum erkennen Immunzellen solide Tumoren mitunter nicht? Und welche Rolle spielen Entzündungen, wenn ein Tumor entsteht? In diesem Workshop soll es um die grundlegenden Mechanismen des Zusammenspiels von Immun- und soliden Tumorzellen sowie die Rolle entzündlicher Prozesse im Tumorwachstum gehen. In der zweiten Hälfte stehen therapeutische Strategien im Fokus, die gezielt in dieses Zusammenspiel eingreifen. Dazu gehören Checkpoint-Inhibitoren, die Zellen des Immunsystem modulieren oder auch die gezielte Beeinflussung und Veränderung tumorassoziierter Immunzellen. Das Ziel des Workshops ist, ein besseres Verständnis dieser komplexen Prozesse zu ermöglichen und neue Ansätze der Krebstherapie zu diskutieren.
Bluthochdruck (Hypertonie) während der Schwangerschaft wird Präeklampsie genannt und beeinträchtigt Mutter und Kind auch im späteren Leben. Anhand dieses Beispiels geben die Wissenschaftler*innen Ihnen Einblicke in die aktuelle Hypertonie-Forschung. Sie stellen Ihnen Protein- und RNA-Analysen in Zellkulturansätzen und Plazenten sowie Tiermodelle für Schwangerschaftshypertonie vor. Außerdem erklären sie computerbasierte Ansätze zur Einzelzell-Analyse, bildgebende Verfahren und klinische Studien.
Die menschliche Mikrobiota, also die Gesamtheit aller Lebensformen, die unseren Körper besiedeln, besteht aus geschätzt 1013-1014 mikrobiellen Zellen. Trotz dieser universalen Besiedlung ist das Mikrobiom jedes Menschen einzigartig – und verschiedene Aspekte des Mikrobioms korrelieren mit menschlichen Krankheiten. Mit Techniken wie der 16S-Sequenzierung, der Shot-Gun-Sequenzierung sowie mit leistungsfähigen Rechenwerkzeugen, die große Datenmengen verarbeiten, können Forschende das Genom und die Funktionsweisen der uns bewohnenden Mikroorganismen auf eine Art und Weise enthüllen, die der Wissenschaft bisher verborgen blieb. Die Technologien eröffnen Wege, um den Zusammenhängen zwischen dem Mikrobiom und unserer Gesundheit näher zu kommen. In diesem Kurs erfahren Sie, welche neuen Methoden der Sequenzierung es gibt und wie sie sich unterscheiden. Außerdem erklären wir, wie weit die Forschung bei der Analyse des Mikrobioms ist.
Bluthochdruck) und der Neurologie (z.B. Multipler Sklerose) kommt es zu Veränderungen in der Netzhaut. Die Optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein nicht-invasives Bildgebungsverfahren, mit dem Forschende typische Schädigungsmuster dieser Erkrankungen früh und kostengünstig im Auge erkennen und im Verlauf beobachten können. In diesem Kurs erklären sie verschiedene Anwendungen der OCT. Der Fokus liegt dabei auf der Neurologie. Denn die neuen OCT- Bildverarbeitungsmethoden machen die Netzhaut zu einem Fenster zum Gehirn.
Stammzellen sind äußerst flexible Zellen. Sie sorgen dafür, dass in unserem Körper Zellen erneuert und ersetzt werden und dadurch die Funktionen von unseren Organen auf lange Zeit gewährleistet ist. In der Fortbildung lernen die Lehrerinnen und Lehrer den Ursprung, das Potenzial und die Einsatzmöglichkeit von Stammzellen in der biomedizinischen Forschung kennen. Am Beispiel des Nördlichen Breitmaulnashorns diskutieren wir die Möglichkeit, wie mithilfe von pluripotenten Stammzellen gefährdete Arten erhalten werden könnten.
Proteine sind die Funktionsträger von biologischen Prozessen. Doch wie können Proteine in ihrer Gesamtheit analysiert und ihre Funktion verstanden werden? Die Massenspektrometrie-basierte Proteomik ist dafür die Methode der Wahl. Anhand von Beispielen zeigen wir, wie diese Technologie hilft, Lebensprozesse und die molekularen Ursachen von Krankheiten besser zu verstehen. In der Fortbildung lernen die Lehrerinnen und Lehrer die Grundprinzipien der Massenspektrometrie für die Proteinanalytik kennen.
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Viele epidemiologische Studien haben untersucht, ob bestimmte Ernährungsfaktoren mit dem Krebsrisiko assoziiert sind. In dieser Fortbildung wird der Weg von epidemiologischen Einzelstudien zu fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen illustriert. Außerdem werden wissenschaftlich fundierte Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention vorgestellt und diskutiert.
Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Trotz enomer Fortschritte und neuster Ansätze ist eine universelle Therapie nicht abzusehen. Ein Grund dafür ist die hohe Heterogenität und kontinuierliche Evolution von Tumoren, die ähnlich dem Zusammenspiel von Bakterien und Antibiotika , schnell in der Lage sind sich an neue Umwelteinflüsse anzupassen. In diesem Kurs werden wir einen Blick auf die Prozesse werfen, die hinter der Evolution von Tumoren stecken. Mittels moderner bioinformatischer Verfahren werden wir sehen, wie sich die Tumorevolution bei Patient*innen rekonstruieren lässt und wie in Zukunft die Resistenzentwicklung vorhergesagt oder sogar unterbunden werden kann.
Zilien sind Fortsätze an fast allen menschlichen Zellen, die zur Fortbewegung aber auch der Signalübertragung dienen. Zilien spielen eine zentrale Rolle bei der Zellteilung. Genetische Störungen der Zilien-Funktionen führen zu weitverbreiteten Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. In diesem Kurs erfahren Sie mit welchen Methoden MDC-Forschende Zilien untersuchen um Defekte und Störungen der Zilium-abhängigen Signalwege der Zelle aufzuklären.
Der Mensch ist ein Metaorganismus: Mehrere Billionen von mikrobiellen Zellen befinden sich auf und in uns. Diese Mikroorganismen, das Mikrobiom, spielen eine wichtige Rolle in unser Immun-und Stoffwechselhomöostase sowie bei der Entstehung von Krankheiten. Durch jüngste technische Fortschritte begann eine Revolution im Verständnis des menschlichen Mikrobioms. Techniken wie die 16S und Shotgun Sequenzierung und die Entwicklung ebenso leistungsfähiger Rechenwerkzeuge machen es möglich das Genom der uns bewohnenden Mikroorganismen und deren Funktionsweisen in einer Art zu erforschen, die der Wissenschaft bisher verborgen blieb.
Das Virus SARS-Cov-2 beschäftigt derzeit die ganze Welt und beeinflusst unseren Alltag. Auch in Berlin läuft die Forschung auf Hochtouren. Der MDC-Wissenschaftler Dr. Emanuel Wyler untersucht die Veränderungen in verschiedenen Zellen und Organoiden bei einer Infektion. Hierbei wird die Frage geklärt: Welche Veränderungen finden in infizierten Zellen statt und wie entstehen daraus schwere oder milde Krankheitsverläufe? Die Veränderungen in einer infizierten Zelle können von Zelltyp zu Zelltyp unterschiedlich sein. Die untersuchten Modelle sind bspw. Lungenstücke, verschiedene Organoide und unterschiedliche Zelllinien.
Am 11. März 2016 fand erstmals an verschiedenen Standorten in Deutschland der UnistemDay statt. In Berlin wurde der UnistemDay am MDC mit dem German Stem Cell Network (GSCN) ausgerichtet. Die über 200 Schülerinnen und Schüler konnten im Rahmen von Workshops, bei Fachvorträgen und einer interaktiven Lasershow mit den Forschern diskutieren und ihr Wissen zu Stammzellen vertiefen.
Das Max Delbrück Center lädt jedes Jahr zur Langen Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Berlin-Buch und an das MDC-BIMSB in Berlin-Mitte ein. Das virtuelle Programm reicht von filmischen Einblicken in den Forschungsalltag über einen Rückblick auf den Bilder-Wettbewerb „Scientific Image Contest“ und ein Online-Quiz bis hin zu einer Clubhouse-Diskussionsrunde über COVID-19 und einen nächtlichen Talk mit Wissenschaftler*innen.
In der Berlin Science Week kommen Forschende aus Berlin zusammen, um über aktuelle Themen der Forschung mit der Öffentlichkeit zu besprechen. Das Max Delbrück Center ist mit spannenden Veranstaltungen dabei.
Die Wissensstadt gibt den Wissenschaften in Berlin eine Bühne. Vor dem Roten Rathaus in Berlin kann die interdisziplinäre, weltoffene und innovative Wissenschaftsmetropole entdeckt werden. Es werden Antworten auf wichtige Fragen zu Themen unserer Zeit gegeben. Das Berlin Science Week bietet mit den Veranstaltungen Einblicke in die Forschung und trägt zum Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft bei.
Das Citizen Science Projekt SMOVE möchte in Zusammenarbeit mit Schüler*innen und Wissenschaftler*innen eine epidemiologische Studie zur Erfassung von sitzendem Verhalten, Aktivitätsverhalten und deren Einflussfaktoren bei Schüler*innen durchführen. Diese Studie wird selbstverständlich anonymisiert und nach Genehmigung der Schulleitung bzw. der Schulverwaltung durchgeführt. Die Schüler*innen erfahren durch Wissenschaftler*innen des MDC, was Epidemiologie ist und warum ein aktiver Lebensstil wichtig für die Gesundheit ist, gewinnen Einblick in den Ablauf einer epidemiologischen Studie und sind selber aktiv an der Durchführung beteiligt und lernen, Hypothesen zu entwickeln und diese zu überprüfen.
Aufzeichnungen früherer „Labor trifft Lehrer*in“- Veranstaltungen, u.a. zu Krebs und Ernährung, Sars-CoV2-Forschung oder Stammzelltechnologien und Arterhaltung: Zu den LTL-Videos
„Fit in Gesundheitsfragen – Unterrichten zu Krebs“: Materialien des Krebsinformationsdienstes, Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft
German Stem Cell Network: Unterrichtsmaterialien zu Stammzellen und Stammzellforschung
Tierversuche und Ethik: Tierversuche am Max Delbrück Center
Open Science: Lebenswissenschaften im Dialog
Aus der Forschung direkt in die Schule. Ein Portal der Max Planck-Gesellschaft: Max-Wissen