Maike Sander wird Mitglied der EMBO
Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Center und Vizepräsidentin von Helmholtz Health, ist zum Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO) gewählt worden – einer der größten molekularbiologischen Organisationen in Europa. Die Forscherin ist eines von 69 neu gewählten und assoziierten Mitgliedern, die in diesem Jahr für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Biowissenschaften ausgewählt wurden.
Prof. Dr. Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Center
EMBO-Mitglieder werden von den bestehenden Mitgliedern nominiert und gewählt. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Aktivitäten der Organisation zu leiten und zu unterstützen. Sie beurteilen Finanzierungsanträge, sind im EMBO-Rat und in Komitees tätig oder gehören den Redaktionsausschüssen der EMBO-Fachjournale an. Darüber hinaus helfen sie, die Richtung der biowissenschaftlichen Forschung vorzugeben, junge Wissenschaftler*innen zu unterstützen und Forschungsgemeinschaften zu stärken.
„Es ist eine Ehre, der EMBO beizutreten, deren Mitglieder Durchbrüche in den Biowissenschaften geprägt haben. Ich freue mich darauf, zur Mission der EMBO beizutragen und eine Forschung voranzutreiben, die die Gesundheit der Menschen verbessert“, sagt Sander.
Führend im Kampf gegen Diabetes
Sanders Forschung konzentriert sich darauf, die molekularen Mechanismen aufzudecken, über die insulinproduzierende Betazellen entstehen und funktionieren. Ihr Ziel ist es, neue Behandlungsansätze gegen Diabetes zu entwickeln.
Betazellen befinden sich innerhalb der Inselzellen. Dabei handelt es sich um Zellgruppen in der Bauchspeicheldrüse, die verschiedene Arten hormonproduzierender Zellen beherbergen. Sander und ihr Team haben Verfahren entwickelt, um aus menschlichen pluripotenten Stammzellen Inselzell-Organoide zu züchten. An ihnen untersuchen sie, warum Betazellen bei Diabetes nicht mehr richtig funktionieren. Dazu verändern die Forschenden die Organoide, um verschiedene Bedingungen zu imitieren, und sie nutzen die Einzelzell-Genomik und andere Werkzeuge, um die molekularen Signale aufzuzeichnen, die die Zellen zur Insulinproduktion veranlassen. So möchten sie verstehen, was diesen Prozess im Verlauf der Erkrankung stört.
Kürzlich hat Sanders Arbeitsgruppe aus menschlichen pluripotenten Stammzellen ein Organoid-Modell der Inselzellen gezüchtet, das eigene Blutgefäße besitzt – und so der natürlichen Umgebung der Betazellen im menschlichen Körper näherkommt. Dieses Modell möchte Sander nun gemeinsam mit ihrem Team weiter verbessern. Mit Mikrofluidik-Chips, die die Organoide Immunzellen aussetzen werden, will die Forscherin besser verstehen, wie Immunzellen die Betazellen bei Typ-1-Diabetes zerstören. Mit diesem Wissen – ergänzt um die Frage, warum Betazellen bei Typ-2-Diabetes kein Insulin mehr produzieren – möchte Sander innovative Diabetes-Therapien auf den Weg bringen.
- Über Maike Sander
Professorin Maike Sander ist Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Centers und Vizepräsidentin von Helmholtz Health. Sie ist gewähltes Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Association of American Physicians (AAP) und der American Society for Clinical Investigation (ASCI). Sie ist Trägerin des Grodsky-Preises der Juvenile Diabetes Research Foundation (JDRF), des Forschungspreises der Alexander von Humboldt-Stiftung und des Albert-Renold-Preises 2022 der European Society for the Study of Diabetes (EASD).