„GSCN 2024 Hilde Mangold Award“ für Mina Gouti
Dr. Mina Gouti und ihr Team verwenden humane pluripotente Stammzellen, um fortschrittliche Organoidmodelle zur Untersuchung der normalen und pathologischen Entwicklung des neuromuskulären Systems zu entwickeln. Diese hochmodernen in vitro-Systeme eröffnen neue Wege für die Untersuchung der Mechanismen neuromuskulärer Erkrankungen. Denn sie ermöglichen die gleichzeitige Erzeugung von Rückenmarksneuronen und Skelettmuskelzellen, die funktionelle Verbindungen bilden. Aufbauend auf diesen Modellen will ihr Forschungsteam herausfinden, wie bestimmte Arten von Rückenmarksneuronen und Skelettmuskelzellen während der Entwicklung entstehen, wie sie interagieren und wie Defekte in der frühen Entwicklung dieser Gewebe zu einer unterschiedlichen Prädisposition für neuromuskuläre Erkrankungen im Erwachsenenalter führen können.
Ihre wissenschaftliche Exzellenz spiegelt sich in den von ihr entwickelten Organoid-Technologien wider, die darauf abzielen, die Reproduzierbarkeit zu standardisieren und die Organoid-Produktion mithilfe automatisierter Robotersysteme und KI für Hochdurchsatz-Wirkstoffscreening zu vergrößern. Goutis ultimatives Ziel ist es, diese fortschrittlichen humanspezifischen Modelle für Medikamententests und personalisierte Medizin zu etablieren.
Über Mina Gouti
Mina Gouti erwarb ihren Master-Abschluss in Molekularer Medizin am Imperial College London und ihren Doktortitel in Stammzellen und Entwicklungsbiologie an der Biomedizinischen Forschungsstiftung der Akademie von Athen (Dr. A. Gavalas). Während ihrer Postdoc-Forschung entwickelte sie ein induzierbares System zur Erzeugung von Neuronen aus pluripotenten Stammzellen mit verfeinerter rostral-kaudaler Identität. Sie erhielt ein FEBS-Stipendium, um ihre Postdoc-Forschung im Labor von Dr. James Briscoe am NIMR - Francis Crick Institute in London fortzusetzen, wo sie die Methode zur Erzeugung neuromesodermaler Vorläuferzellen aus pluripotenten Stammzellen entwickelte. Im Jahr 2016 wechselte sie als Leiterin der Forschungsgruppe „Stem Cell Modeling of Development and Disease“ an das Max Delbrück Center in Berlin. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien erhalten, darunter den EMBO Young Investigator Award, einen ERC Consolidator Grant und kürzlich einen Proof of Concept Grant der European Research Council (ERC), um die Automatisierung ihrer Organoid-Technologie zu etablieren.
Zwei weitere Preise
Außerdem geht der „GSCN 2024 Young Investigator Award“ an Claudia Gerri vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden.
Mit dem „GSCN Publication of the Year Award 2024“ wird die Studie von Jorge Lázaro … Miki Ebisuya ausgezeichnet: “A stem cell zoo uncovers intracellular scaling of developmental tempo across mammals“, 2023, Lázaro J, et.al., Ebisuya M., Cell Stem Cell, 30: 938-949.
Die drei GSCN-Awards sind mit je 1.500 Euro dotiert und die Preisträger*innen halten einen Vortrag im Presidential Symposium am Donnerstag, den 29. September 2024, auf der GSCN Jahreskonferenz in Jena.
Text: GSCN
Weiterführende Informationen
- GSCN awards
- Porträt über Mina Gouti