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Kritik an der MDC-Tierhaltung

Der „taz“-Artikel „Kritik an Tierversuchsanlage: Blutige Bisswunden, hungernde Mäuse” beschreibt sehr drastisch Mängel in der Tierhaltung, die die Genehmigungsbehörde in den Jahren 2008 und 2009 vorfand. Es gab tatsächlich Mängel; die Darstellung der Mängel in dem „taz“-Artikel ist allerdings überzogen. Nachdem die Mängel festgestellt worden sind, haben wir diese umgehend beseitigt. Die Begehungen der Behörde hatten 2008 und 2009 im Zusammenhang mit dem Antrag des MDC auf Verlängerung der Zucht- und Haltungsgenehmigungen stattgefunden. Die Behörde hat die Verlängerung nach der Beseitigung der Mängel genehmigt.

Bevor die „taz“ den Artikel publiziert hat, hatte das MDC die Gelegenheit, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Sie können daraus ersehen, dass es wenige Einzelfälle waren, die wir gleichwohl sehr bedauern.

Kritik: Verhungernde Mäuse – in einem Fall am Wochenende war ein Hinweis übersehen worden, dass eine zahnlose Maus statt Trockenfutter Brei bekommen muss. 


Maßnahme: Das MDC hat durch Mitarbeitergespräche und weitere Regelungen dafür Sorge getragen, dass eine verbesserte Betreuung der Tiere, auch an den Wochenenden, gewährleistet wird.


Kritik: Zu kleine, überbesetzte Käfige, Bisswunden (es war ein Tier mit Verletzungen vorgefunden worden) und schlechte Kennzeichnung der Tiere.


Maßnahme: Neue und größere Käfige mit mehr Beschäftigungsmaterial wurden angeschafft, es wird verstärkt drauf geachtet, dass die Käfige entsprechend den geltenden Bestimmungen besetzt und ordnungsgemäß beschriftet werden. Außerdem wurden Regelungen getroffen, die das Leiden verletzter Tiere verhindern.


Kritik: Illegale Haltung der Hamster und Meerschweinchen – es trifft zu, dass die Verlängerung des Erlaubnis für die Haltung von Meerschweinchen und Hamstern nicht rechtzeitig bei der Behörde eingeholt worden war.


Maßnahme: Der Antrag auf Haltung von Hamstern und Meerschweinchen wurde verlängert und es wird darauf geachtet, dass die gleiche Situation kein weiteres Mal eintritt.


Kritik: Artfremde Haltung von Kaninchen


Maßnahme: Die Kommission der Europäischen Gemeinschaften empfiehlt in einem Dokument vom 18. Juni 2007 mit Leitlinien für die Unterbringung und Pflege von Tieren, die für Versuche und andere wissenschaftliche Zwecke verwendet werden, dass Kaninchen nicht einzeln gehalten werden sollen. Diese Empfehlung war zum Zeitpunkt der Kontrolle noch nicht umgesetzt. Inzwischen werden Kaninchen nur noch einzeln gehalten, wenn sie sich gegenüber Artgenossen aggressiv verhalten.


Kritik: Taschen in Mausräumen


Antwort: Mitarbeitergespräche zur Verdeutlichung der Verhaltensregeln im Tierhaus haben stattgefunden. Alle Mitarbeiter des MDC mit entsprechenden Aufgaben werden regelmäßig hinsichtlich der Arbeit in gentechnischen Anlagen unterwiesen. Tiere, die potentiell infektiöse Erreger abgeben können, werden nur von besonders geschulten Mitarbeitern versorgt, wenn keine andere Person im Raum ist. Eine Übertragung aus dem Raum heraus ist ausgeschlossen.

Kritik: „katastrophale Tierhaltung"


Antwort: Davon kann keine Rede sein und die Behörde hat die Genehmigungen nach Beseitigung der Mängel erteilt. 


Nach 2009 gab es in der zentralen Tierhaltung des MDC keine Begehung der Behörde. Das letzte Begehungsprotokoll der Behörde von Januar 2012 war projektbezogen und die Behörde hat keine Mängel festgestellt.