Gabriele Schiattarella

W2-Professur für Gabriele Schiattarella

Gabriele G. Schiattarella erforscht eines der größten ungelösten Probleme der Herzmedizin: Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (kurz: HFpEF). Am 1. März 2025 tritt er eine W2-Professur für Kardiometabolische Erkrankungen am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) an.

Über 64 Millionen Menschen weltweit haben eine Herzschwäche – mehr als die Hälfte davon leiden an HFpEF: Das Herz kann zwar noch kräftig pumpen, ist aber nicht mehr gut dehnbar. So kann der Herzmuskel nicht genug Blut aufnehmen, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Betroffene sind weniger belastbar, Flüssigkeit sammelt sich in der Lunge und im restlichen Körper, es kommt zu Atemnot.

Gefördert wird HFpEF maßgeblich durch Erkrankungen wie das metabolische Syndrom und Adipositas. Faktoren wie Bewegungsmangel, Stress, Rauchen und Alkohol erhöhen das Risiko zusätzlich. Gabriele Schiattarella und sein Team beschäftigen sich daher intensiv mit den Stoffwechselveränderungen und Entzündungen bei HFpEF sowie HFrEF (Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion). Es reiche nicht aus, allein das Herz zu betrachten, sagt er. Vielmehr müssen andere Organe und Systeme ebenso in den Fokus rücken, um das Zusammenspiel von Herz und Stoffwechsel besser zu verstehen und neue Therapieansätze zu entwickeln.

Gabriele G. Schiattarellas Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit einem ERC Starting Grant, dem Outstanding Investigator Award der International Society of Heart Research (ISHR) und dem Outstanding Achievement Award der European Society of Cardiology (ESC).

Über Gabriele Schiattarella

Der italienische Wissenschaftler studierte Medizin an der Universität Neapel Federico II und spezialisierte sich dort auf Kardiologie. 2015 zog er in die USA an das University of Texas Southwestern Medical Center in Dallas, wo er 2018 seinen PhD in klinischer und experimenteller Medizin abschloss. Seit 2019 ist er Assistenzprofessor für Kardiologie, 2020 wurde er von der Charité nach Berlin rekrutiert. Er leitet eine DZHK-geförderte Gastgruppe „Translationale Ansätze bei Herzinsuffizienz und kardiometabolischen Erkrankungen“ am Max Delbrück Center in Berlin-Buch und hat ein Labor am Max Rubner Zentrum der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Seit 2023 ist er stellvertretender Sprecher des Sonderforschungsbereichs SFB 1470, der zum Ziel hat, die Therapie von HFpEF zu verbessern.

Die Berufung auf die W2-Professur für Kardiometabolische Erkrankungen am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) markiert einen weiteren Karriereschritt in Schiattarellas Laufbahn. Die Stiftung Deutsches Herzzentrum Berlin (DHZB) beteiligt sich an der Ausstattung mit einmaligen Investitionsmitteln. Dies ermöglicht seinem Team, die laufenden Untersuchungen zur Funktion der Mitochondrien, den Energiekraftwerken der Zelle, im Krankheitsverlauf von HFpEF und anderen kardiometabolischen Erkrankungen auf technisch höchstem Niveau fortzusetzen.

 

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