Umfrage

NAKO Gesundheitsstudie befragt Teilnehmer*innen zu COVID-19

Die Pandemie wird wahrscheinlich gravierende Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland haben. Welche genau das sind, will nun die NAKO Gesundheitsstudie erheben. Alle Proband*innen sind aufgefordert, an der Befragung teilzunehmen.

„Die NAKO ist die einzige deutschlandweite Kohortenstudie, die aktuelle Daten zur Gesundheit in der Bevölkerung in Deutschland unmittelbar vor und zu Beginn der Pandemie gesammelt hat“, sagt Professorin Annette Peters, NAKO-Vorstandsvorsitzende und Direktorin des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München. „Damit bietet die NAKO eine ideale Ausgangsbasis, um die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit der Bevölkerung zu untersuchen.“

Fachleute erwarten, dass die Pandemie und der Shutdown gravierende Folgen für die Gesundheit haben werden. Die Forscher*innen der NAKO Gesundheitsstudie (NAKO) starten deshalb nun die COVID-19-Befragung. Sie soll Erkenntnisse über Verbreitung, Verlauf, und Auswirkungen von COVID-19 in Deutschland liefern. Die Forschungsaktion begann in der letzten Aprilwoche; alle NAKO-Proband*innen sind zur Teilnahme aufgefordert.

Nicht nur der Infektionsstatus

Der Fragebogen setzt sich etwa zur Hälfte aus infektionsepidemiologischen Fragen zum Gesundheitszustand, zum Infektionsstatus, zu Verhaltensänderungen aufgrund der Pandemie und zu den Sozialkontakten während dieser Zeit zusammen. Weitere Fragen erfassen die psychosozialen Auswirkungen der Situation. Darunter sind mögliche Veränderungen des Erwerbsstatus, des Lebensstils und des Soziallebens sowie psychische Auswirkungen. Die Fragen sind so formuliert, dass die erhobenen Daten in direkten Bezug zu jenen Daten gesetzt werden können, die in der NAKO vor der COVID-19-Pandemie erhoben wurden.

Den COVID-19-Fragebogen haben NAKO-Expertengruppen mit breiter Expertise für Infektionskrankheiten und chronische Erkrankungen entwickelt. Er kann online oder in Papierform ausgefüllt werden und ist den NAKO-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern vorbehalten. Wer die Online-Variante nutzen möchte, bekommt per E-Mail die Zugangsdaten. Sollte sich die E-Mail-Adresse geändert haben oder wenn die Teilnehmer*innen bislang keine E-Mail angegeben haben, bitten die zuständigen Studienzentren um eine Mitteilung. Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen stellt die NAKO-Geschäftsstelle den Fragebogen zudem gerne für den Einsatz in anderen Studien zur Verfügung.

„Aufgrund der Pandemie musste auch unser Studienzentrum den Betrieb vorübergehend einstellen“, sagt Professor Tobias Pischon, der Leiter des am MDC angesiedelten NAKO-Studienzentrums Berlin-Nord und NAKO-Vorstandsmitglied. „Doch natürlich wollen wir wissen, wie es unseren Proband*innen geht. Unser Netzwerk und die Fragebögen, die wir in diesen Tagen versenden, bieten zudem die Chance, die langfristigen Folgen dieser Pandemie zu verfolgen.“

Weiterführende Informationen

Kontakte

Professor Tobias Pischon
Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Epidemiologie“

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
030-9406 4563
tobias.pischon@mdc-berlin.de 

Glorianna Bisognin-Nechwatal                                               
Pressesprecherin
NAKO Gesundheitsstudie                                                      

06221-426 2061                                                         
presse@nako.de                                                                       

Die NAKO Gesundheitsstudie

Die NAKO Gesundheitsstudie ist ein von 27 Einrichtungen getragenes, interdisziplinäres Forschungsvorhaben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Helmholtz-Gemeinschaft, den Universitäten, der Leibniz-Gemeinschaft und anderen Forschungsinstituten in Deutschland haben sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Die Studie wird vom Verein NAKO e.V. deutschlandweit in 18 regionalen Studienzentren durchgeführt. Finanziert wird Sie aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Helmholtz-Gemeinschaft und der beteiligten Bundesländer.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.